Grüne Männchen
Es wir ja gerne disputiert, wer die gefährlichsten Teilnehmer im Straßenverkehr sind. Sind es die wilden Autofahrer? Die rücksichtslosen Radfahrer? Die Handy schauenden Fußgänger? Die überforderten E-Scooter-Sauser? Oder seit neuestem etwa die Lastenradfahrer*_Innen, die in Hoppla-jetzt-komm-ich-Selbstgefälligkeit ihr ökologisches Wohlverhalten wie eine Monstranz vor sich her tragen/radeln?
Nein, das sind Klischees. Die Gefährlichsten sind eh von einem anderen Stern: Die grünen Männchen, die mittags und abends plötzlich auf Straßen, Gehwegen, Schienen der Stadt auftauchen. Stocksteif radelnd, weil sie ein Rucksack mit Essbarem streckt, liefern sie wie ferngesteuert und unbekümmert, von allen Verkehrsregeln unbeleckt. Andere Verkehrsteilnehmer sind für sie nicht da, sie radeln wie Außerirdische, die staunend die Welt, aber nicht deren Lebewesen entdecken. Erst wenn der Spuk nach Stunden vorbei ist, wird’s wieder sicher.
andreas.schwarz@kurier.at
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