Gift

"Ohrwaschl": Der Schlager "Baby, It's Cold Outside" ist politisch nicht mehr korrekt und Winston Churchill schon gar nicht ...
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Kürzlich war zu lesen, dass einige Radiostationen den wunderbaren Schlager „Baby, It’s Cold Outside“ auf den Index gesetzt haben. Das 1944 geschriebene Lied handelt von einer Frau, die nach Hause will, und von einem Mann zum Bleiben überredet wird. Von Ella Fitzgerald bis Dianne Reeves, von Dean Martin, Louis Armstrong oder Sammy Davis jr. nicht zu reden, fand das niemand sexistisch. Aber das war vor #MeToo.

Jetzt droht einem umfangreichen Liedgut das Aus, „Veronika, der Lenz ist da“ mit dem wachsenden Spargel geht gar nicht mehr. Aber auch der britische Humor, heute KURIER-Thema, ist gefährdet. So sprach einst die erzürnte Lady Nancy Astor zu Winston Churchill: „Wenn Sie mein Mann wären, würde ich Ihnen jetzt Gift in den Tee schütten.“ Antwortete der große Winston: „Wenn Sie meine Frau wären, würde ich ihn auch trinken.“ Das ist zwar das Gegenteil von sexistisch, wäre heut’ aber Gift auf allen politisch korrekten Linien. Aber als Schnurre geht’s durch.

andreas.schwarz@kurier.at

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