Mitgemeint

Mitgemeint
In Zeiten von Gender ist "Herr" überschätzt
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Da kann die Welt rundum untergehen oder das Herz im Urlaubs- und Kaufrausch aufgehen – ein Thema beschäftigt immer: Darf man noch bewirten, oder muss man auch bewirtinnen? Ist Gästin Unfug oder schon bei den Brüdern Grimm nachzuschlagen? Wie gendert man kaufmännisch? Und gibt es neben dem Sündenbock auch die Sündengeiß?

Den Autor dieser Zeilen erreichte ein Agentur-Schreiben zum Thema „Unterdurchschnittlicher Fraueneinfluss im deutschen Bundestag“, mit der Anrede „Sehr geehrter Schwarz“. In Zeiten von Gender ist Herr überschätzt.

Fragt sich umgekehrt, wieso man heute überhaupt noch jemanden siezen darf. Warum man nicht erzt und eszt. Der Grammatiker und die Grammatikerin im Schlausein sagen nun natürlich zu Recht, dass das Sie im Per-Sie-Sein von der dritten Person Plural kommt, da sind Er und Es ja mitgemeint. Aber „mitgemeint“, steht das nicht ganz oben auf dem Gender-Index?

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