Frauenfußball: Die Mühen des Alltags

Die Verbände sollten nicht zu stark beweihräuchern, in vielen Bereichen gibt es nach wie vor Probleme.
Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Teilweise euphorisch wird die Entwicklung des Frauenfußballs nach der WM beurteilt. FIFA-Boss Infantino will in vier Jahren sogar von 24 auf 32 Teams aufstocken. Aber Achtung. Die Fußballverbände sollten sich nicht zu stark beweihräuchern, denn zu viel Nebel kann den Blick trüben. Entwicklungen im Fußball brauchen Strukturen, aber auch Zeit.

Der Weltverband stellt dem ÖFB in ihrer weltweiten Analyse zum Frauenfußball ein gutes Zeugnis aus. Das Teufelchen findet sich aber im Detail. 18 Mitglieder hat das ÖFB-Präsidium, eines davon ist weiblich. Als Genderbeauftragte verfügt sie über kein Stimmrecht. Magdalensberg in Kärnten verzichtete zuletzt auf die Teilnahme an der zweithöchsten Spielklasse (zwischen Rankweil und Neusiedl am See). Im starken Frauenfußball-Land Niederösterreich stellte ein Landesliga-Klub den Spielbetrieb ein. Und im Frauenfußball schwachen Burgenland hat man bis gestern vergessen auf der Homepage unter Spielbetrieb die Frauenligen anzuführen.

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