Essigpatschn
Viele werden den Heiligen Abend heuer in Essigpatschen begehen. Grippewelle. Rettichsaft, Topfenwickel, Salbeitee. Bei der Vorstellung bleibt einem fast das Vanillekipferl im Hals stecken.
Vor allem dann, wenn die Verwandtschaft sich verdächtig hüstelnd zum Weihnachtsessen angesagt hat.
So eine Familienfeier ist ja schon in virenfreien Zeiten nichts für Feiglinge. Irgendjemand ist immer beleidigt.
Weil der selbst gebackene Lebkuchen als Untersetzer für den wackeligen Beistelltisch zweckentfremdet wird. Oder man das eigene Geschenk am Ablaufdatum wiedererkennt (die Pralinenpackung, die man selbst schon zwei Mal weitergeschenkt hat). Aus Spanien kommt jetzt eine innovative Geschenkidee. Ein Lippenstift, der Viren ausradiert. Behauptet zumindest der Erfinder. Offen, wie man den Virenkiller der verschnupften Tante schenkt. Bevor sie bei der Feier aufkreuzt und theatralisch den Luftraum neben den eigenen Wangen küsst.
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