Eine schöne Utopie
Conchita singt und die Bad Ischler jodeln, Doris Uhlich lässt nackt tanzen und der Traditionsverein lädt zum Frühschoppen, Schützen schießen und Kunststudenten schwitzen (in einem Saunafloß auf dem Traunsee). Die Kunst bimmelt, die Kirchenglocken antworten (vielleicht, man hörte es nicht).
All das ist Österreich.
Es ist ein Land, in dem man, trotz aller Unkenrufe und aller Keppelei, alles sein und werden kann. So auch eine ganze Region zur EU-Kulturhauptstadt.
Und auch wenn die Kunst nicht immer klappt, auch wenn vorher – Sturschädel voraus – ordentlich gestritten wurde, auch wenn mancher Kultur sagt und Tourismuseinnahmen meint: Es ist eine kleine Realutopie, die die kommenden Monate im Salzkammergut den Kaiserkitsch unterspülen wird. Eine Utopie der bedingungslosen Vielfalt, die einander nicht ständig an die Gurgel will.
Es ist eine schöne Utopie.
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