Ein Leben im Dienste der Krone

Die Geburtstagsfeier des niederländischen Königs Willem-Alexander fällt heuer aus.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Das am Königstag, dem 27. April, geplante Volksfest mit Tausenden Teilnehmern in Maastricht ist abgesagt. Die Einladung der Stadtverwaltung zum „Koningsdag“-Fest bleibt aufrecht und wird zu einem späteren Termin stattfinden.

Normalerweise wird der Königstag im ganzen Land gefeiert. Jedes Jahr ist eine andere Stadt Gastgeber dieses offiziellen Geburtstagsumzugs.

Am 31. Jänner 2013 feiert Beatrix ihren 75. Geburtstag – ihren letzten Geburtstag als Königin. In einer Ansprache wendet sie sich an ihr Volk: „Mit größter Zuversicht werde ich das Königsamt am 30. April dieses Jahres meinem Sohn, dem Prinzen von Oranien, übergeben. Er und Prinzessin Máxima sind bestens auf ihre künftige Aufgabe vorbereitet.“

Seit 1544 ist das Haus Oranien den Niederlanden verbunden. Nun soll Willem-Alexander die Geschichte weitererzählen. Als Willem-Alexander seine Mutter Königin Beatrix ablöst, besteigt in den Niederlanden zum ersten Mal seit über 123 Jahren wieder ein Mann den Thron.

Und er wird die männliche Ausnahme bleiben. Denn Willem-Alexander hat mit Königin Maxima die drei Töchter Catharina-Amalia (16), Alexia (14) und Ariane 13). Niemand rümpft die Nase, dass „wieder nur ein Mädchen“ die Thronfolge übernimmt. Mit drei Königinnen in den letzten 100 Jahren sind die Niederlande an das Matriarchat gewöhnt. Vorbilder hat Willem-Alexander: Seine Großmutter, Königin Juliana, war beim Volk sehr beliebt. Sie hat den Titel „Ihre Majestät“, beinahe abgeschafft. Nur bei seltenen Anlässen ließ sie sich so ansprechen. Ansonsten bevorzugte sie die Anrede „Me Frau“.

So volkstümlich ist seine Mutter, Königin Beatrix, nicht. Sie lässt wieder die traditionellen Anredeformen einführen und sich mit “Ihre Majestät“ ansprechen. König Willem-Alexander hat gelassen erklärt: „Ich bin kein Protokollfetischist. Die Menschen können mich so ansprechen, wie sie wollen.“ Eine neue Schlagzeile war geboren: Willem-Alexander verzichtet wie seine Großmutter, Königin Juliana, auf die Anrede „Majestät“.

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