Die unbekannten "Königskinder"

Gekrönten Häuptern steigt das blaue Blut (nicht nur) zu Kopf. Ein Blick hinter die geheimen Palastmauern.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Der frühere belgische König Albert (er regierte 1993–2013), streitet beharrlich ab, der Vater der Künstlerin Delphine Boël (51) zu sein. Ihre Mutter, Baronin Sybille de Léls Longchamps, war zum Zeitpunkt der Geburt von Delphine noch mit dem Industriellen Jacques Boël verheiratet und hatte mit dem Monarchen ab den 1960er-Jahren angeblich eine 18 Jahre währende Affäre. Erst nach Androhung einer Geldstrafe stimmt der 84-jährige Albert nun dem gerichtlich angeordneten Vaterschaftstest zu – vorausgesetzt, das Ergebnis bleibt geheim.


Spannend, denn Delphine hätte als legitime Tochter Anspruch auf sein Erbe. Als Monacos Fürst Albert sich zu seinen ledigen Kindern Alexandre, der heute 16 Jahre alt  ist  und der mittlerweile 27-jährigen Jazmin Grace bekennt,  rauscht es nur so im Blätterwald. Thronanspruch haben sie keinen. Er gilt im Fürstentum nur für Kinder, die in einer aufrechten katholischen Ehe gezeugt wurden.


Der spanische Ex-König Juan Carlos soll ebenfalls auswärtig zugange gewesen sein. 2012 melden sich die Belgierin Ingrid Sartiau, 46, und der 56-jährige  Katalane Albert Sola Jimenez und behaupten, seine Kinder zu sein. Ein Gentest hat jedenfalls bewiesen, dass beide einen gemeinsamen Elternteil haben. Es kommt zu keinem Vaterschaftstest. Der König genießt die in der Verfassung verankerte Immunität. Die verliert er zwar nach seiner Abdankung, doch das Parlament beschließt per Sonderrecht, dass nur der oberste Gerichtshof abgedankte Monarchen belangen kann.


Und wenn man Autorin Kitty Kelley Glauben schenken darf, dann war auch der britische Prinzgemahl Philip nicht folgenlos umtriebig. 24 Kinder sollen es sein, getarnt als Patenkinder, schreibt sie in ihrem Buch „The Royals“. Eine unauffällige Möglichkeit mit den außerehelichen Kindern Kontakt zu halten.


Wie sagt doch ein altes Sprichwort:„Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen.“

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