Die Krone – Last und Belastung

Bei ihrer Krönung vor 68 Jahren verspricht Elizabeth II.: „Ich werde dienen ein Leben lang.“ Und das nimmt sie wörtlich.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Es ist der 6. Februar 1952. Kronprinzessin Elizabeth weilt mit ihrem Mann Philip in Kenia, als sie die Nachricht ereilt, dass ihr Vater im Alter von 56 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens gestorben ist.

Nach dem Trauerjahr wird Elizabeth am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey zur Königin gekrönt. Der Ablauf der Zeremonie ist 600 Jahre alt: der Eid, die Salbung und um keinen Betrüger zu krönen, muss auch der Nachweis des wahren Monarchen erbracht werden.

Für die damalige Kronprinzessin ist es die zweite Krönung, an der sie teilnimmt. Mit elf Jahren ist sie bei der Krönung ihres Vaters, George VI. Zuschauerin. Der König vermerkt damals in seinem Tagebuch: "Ich weiß bis heute nicht, ob die Krone, die 'St Edward’s Crown', richtig herum aufgesetzt wurde oder nicht."

Und das, obwohl der Erzbischof von Canterbury, der die Zeremonie leitet, die Vorderseite der Krone mit einem kleinen Leinenstück markiert hat. Doch dann kann er die Markierung nicht finden. Mit dem Aufsetzen der Krone ist der neue Monarch offiziell vor Gott und seinen Untertanen als König oder Königin anerkannt.

Die wertvollsten Gegenstände der Krönungszeremonie sind neben der "St. Edward’s Crown", die 1661 zur Krönung von Charles II. aus 440 Edel- und Halbedelsteinen neu angefertigt wurde (die Ursprungskrone wurde 1649 eingeschmolzen), zwei Steine aus einem der berühmtesten Diamanten: Der größte farblose Diamant "Cullinan Number One" ziert das Zepter und "Cullinan Number Two" die Imperial State Crown.

Diese trägt die Queen am Ende ihrer Krönung und dann später bei den meisten offiziellen Parlamentseröffnungen. Auch ohne die Skandale, mit denen sich die 95-jährige Queen in ihrer Regentschaft auseinandersetzen muss, lastet die Krone schwer auf ihr: "Man darf nicht nach unten sehen, wenn man die Krone trägt. Senkt man den Kopf, bricht man sich das Genick."

Queen sein – ein wahrlich gefährlicher Job.

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