Der Schlüssel zum Glück

Der Schlüssel  zum Glück
Der Kabarettist Joesi Prokopetz ist auf der Suche - bei Aristoteles und Nestroy.

Der Aristoteles war es, der gesagt hat: „Alle Menschen wollen glücklich sein.“

Und schon ist die Nickautomatik eingeschaltet. Wie bei Sätzen, mit denen Politiker gerne Reden beginnen: „Gestern um 16:00 Uhr, liebe Freunde, war´s erst 4:00 Uhr am Nachmittag.“

Aber „Glück“ . . . was ist das?

Glück ist ein verwaschener Begriff.

Denn Glück ist nicht unreflektierte Fröhlichkeit, billige Verliebtheit, ephemerer Hedonismus, schnöde Zufriedenheit oder gar einfach eine heitere Wesensart.

Glück ist auch nicht der verblüffende Zufall, der einen zu seinen eigenen Gunsten trifft, denn trifft einen der verblüffende Zufall zu seinen Ungunsten, dann heißt er ja Katastrophe. Das Glück erwacht im Tagtraum. Im Zustand der Weltabgewandtheit. Beim, wie gesagt wird, ins Narrenkastl schauen. Da sitzt, lehnt, liegt man da, starrt fast ohne Lidschlag ins Leere, ist zwar anwesend aber nicht präsent, atmet völlig ruhig, der Puls fährt herunter, nichts tut weh, der eigene Körper, das eigene Sein hören auf Last zu sein, man verfeinstofflicht, sozusagen.

Man dringt ein in die Platon’sche Ideenwelt, alles scheint, ja, ist möglich, Horizonte lösen sich auf, die Dreidimensionalität multipliziert sich mit sich selbst, alles wird weit – man ist zum Geistwesen geworden.

Und weiß: Der Schlüssel zum Glück steckt von innen.

Glück ist letztlich nichts anderes als Chemie. Schüttet unser Körper ausreichend Endorphine aus, so beginnen wir durchs Leben zu schweben und sind davon überzeugt, dass es schön ist.

Was Menschen, die kein Talent fürs Glück haben, aufrecht hält und ein wenig tröstet, weiß J. N. Nestroy: „Es wäre ungeschickt, sich heute aufzuhängen, wenn es in vierzehn Tagen sicher viel triftigere Gründe gibt.“

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