Der (Knall)-Froschkönig

Der (Knall)-Froschkönig
Der Kabarettist Paul Pizzera macht sich Gedanken über "Schweizer Krocher" , "Ladycracker" und die Schröcksnadel im Heuhaufen.

Ach war das herrlich: 01.01.2021, 00:01, eine leichte Rakete im Gesicht und dutzende weitere am Firmament der Grazer Innenstadt. In meinen glasigen, trüben Augen glühte der Nachthimmel als ein funkelndes Ganzes, was jedoch von offizieller Seite natürlich auch heuer nicht stattgefunden hatte. Eh wie jedes Jahr. Feinstaubbelastung, Tierschutz und autodidakte Körperverletzung sind hierzulande ähnlich alarmierende Warnsignale wie nach dem Essen nicht Schwimmen zu gehen oder der obligatorische 3-S-Blick im Straßenverkehr (Gott sei Dank erfand man den Seitenspiegel, sonst würde diese Eselsbrücke der Fahrschulen an Wiederbetätigung grenzen).

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde Pyrotechnik schon schön. Beim Fußball zum Beispiel! Dort darf man aber nicht. Beim Skifahren ist es auch schön. Dort darf man!

Hm ... Irgendwie dürfen alle, die etwas mit Alpin zu tun haben, sehr oft, sehr viel. Aber anstatt hier die Schröcksnadel im Heuhaufen zu suchen, ist es wahrscheinlich zielführender die einzelnen Lunten bis zu ihrem Urknallfrosch linguistisch zurückzuverfolgen. Ich als Pyro-Pleampl dachte ja bis dato, dass „Schweizer Krocher“ lediglich Herren aus Zürich mit äußerst gewöhnungsbedürftigem Tanzstil sind. Und dass ein „Ladycracker“ im dritten Jahrtausend wirklich nicht mehr den Namen eines „Frauenzerbersters“ tragen sollte, muss nicht erwähnt werden.

Ob Polen, Chinesen, Bengalen oder Deutsche, alle haben in ihren leuchtenden Augen die längste Lunte inne. Und das sei ihnen auch vergönnt, denn wie die Lunte des Mannes, so sein Johannes.

Dass in Zeiten der Spitalsüberlastung jeder Patient, der sich mit einer in Mosonmagyarovar erstandenen Kugelbombe selbstverstümmelt hat, obsolet ist, sollte jedoch erwähnt werden dürfen.

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