Das Leben der anderen
Beim Lesen passiert eigentlich Unglaubliches:
Man starrt stundenlang auf schwarze Zeichen und halluziniert dabei Emotionen und Bilder, als wäre es das echte Leben.
Gute Bücher hinterlassen Spuren in einem, die Jahrzehnte nachwirken. Sie sind die große Schule des Mitgefühls, ein Gegengift zum Egoismus: Mit jedem Roman lebt man ein Zusatzleben, anstatt immer nur in der einen, eigenen Existenz gefangen zu sein. Man fühlt mit dem anderen, man erweitert die Vorstellungsgabe, man versteht sogar Lebensentwürfe, die gar nicht den eigenen entsprechen.
Was für eine wertvolle Chance, die man nicht ungenützt lassen darf.
Nein, es gibt nicht nur ein Problem bei den Jungen: Auch die Älteren lesen weniger. Der Literaturnobelpreis ist, auch, eine wichtige Erinnerung an den Wert des Lesens. Und eine gute Anregung, mal wieder ein Buch zur Hand zu nehmen. Ein wertvolleres Geschenk können Sie sich selbst nicht machen.
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