Banküberfall

In Deutschland ist die Zahl der Überfälle binnen drei Jahrzehnten um 95 Prozent gesunken
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Diese Woche stand ein 70-Jähriger in Wien vor Gericht. 43 Jahre hat er in Haft verbracht, vorigen August wurde er wieder erwischt. Beim Überfall einer Postbankfiliale.

Das hat Seltenheitswert.

Es gibt immer weniger Bankräuber. Nicht nur in Österreich.

In Deutschland ist die Zahl der Überfälle binnen drei Dekaden um 95 Prozent gesunken. So weit, so naheliegend. Schließlich wird es immer schwieriger, eine offene Bankfiliale zu finden. Die „goldenen Zeiten“ des Bankraubs sind vorbei. Schuld ist die Automatisierung. Gezahlt wird per Karte, die Pension landet auf dem Girokonto, die Miete wird abgebucht und in den Bankfilialen stapeln sich immer weniger Scheine.

Gleichzeitig steigen die Aufklärungsraten.

Nach einer Risikoanalyse, inklusive Kosten-Nutzenrechnung, schrillen bei jedem potenziellen Bankräuber schnell die Alarmglocken.

Frei nach Bertolt Brecht: Ein Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Profis gründen eine Bank.

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