Er
„Sie sind in Verzug“, schreibt Leser B., und er meint nicht die hier übliche Erinnerung an das nahende Weihnachtsfest. Und Leser H. freut sich.
Worauf? Das können wir an dieser Stelle nicht sagen, weil diese ja eines bestimmten Wortes frei sein will. Wir nehmen es nicht in den Mund. Das Wort nicht. Und das, was es beschreibt, schon gar nicht. Nie.
Nur so viel: Es bzw. er hat mit der Jahreszeit zu tun. Er ist eine olfaktorische Belastung der frischen Waldluft, jetzt grad wieder. Und ein kulinarischer Affront sowieso. Weil er jeden guten Geschmack zudeckt. Und im Anschluss am Gaumen hängt wie eine gerechte Strafe.
Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Leser H. freut sich daher, ihn bald als Suppe genießen zu dürfen. Aber H. freut sich auch über den Jahr für Jahr vom Autor dieser Zeilen geschüttelreimten Ausruf: Lieber hunger’ ich mit Leerbauch, als ich ess’ etwas mit Bärlauch. Womit er, ups (pardon!), dann doch genannt wird.
andreas.schwarz@kurier.at
Kommentare