Auf der Alm
In Österreich fand diese Woche ein „Almen-Gipfel“ statt, tatsächlich. Wo doch Almen sonst eher nicht auf dem Gipfel eines Berges liegen.
Aber es war Ernstes, was Vertreter der Almwirtschaft, alpiner Vereine und des Tourismus bewegte: Längst vorbei sind die Zeiten, da auf der Alm die Kuh graste und hie und da ein Wanderer des Weges kam (und manchmal gab’s auch „ka Sünd’“). Heute rennen Almen-Besucher mit Kind und Kegel und Hund die Kühe nieder, und wenn einmal umgekehrt, dann wird die Kuh respektive ihr Besitzer geklagt. Im Internet gibt’s tatsächlich die Challenge des Kuh-Erschreckens. Und wenn ein entnervter Almbetreiber der Pestilenz der E-Biker, die über Stock und Flade radeln, den Weg vernagelt, erntet er im besten Fall einen Shitstorm, Glück, wenn nicht seine Hütte brennt.
„Almen statt Palmen“ in Corona-Zeiten ist das Ende der Ruh’ am Berg. Möge sich das Virus bald schleichen – und mit ihm die overtouristische Zumutung auf der Alm.
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