Auf der Alm

Auf der Alm
Längst vorbei die Zeiten, da auf der Alm die Kuh graste und hie und da ein Wanderer des Weges kam (manchmal gab’s auch „ka Sünd’“)
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

In Österreich fand diese Woche ein „Almen-Gipfel“ statt, tatsächlich. Wo doch Almen sonst eher nicht auf dem Gipfel eines Berges liegen.

Aber es war Ernstes, was Vertreter der Almwirtschaft, alpiner Vereine und des Tourismus bewegte: Längst vorbei sind die Zeiten, da auf der Alm die Kuh graste und hie und da ein Wanderer des Weges kam (und manchmal gab’s auch „ka Sünd’“). Heute rennen Almen-Besucher mit Kind und Kegel und Hund die Kühe nieder, und wenn einmal umgekehrt, dann wird die Kuh respektive ihr Besitzer geklagt. Im Internet gibt’s tatsächlich die Challenge des Kuh-Erschreckens. Und wenn ein entnervter Almbetreiber der Pestilenz der E-Biker, die über Stock und Flade radeln, den Weg vernagelt, erntet er im besten Fall einen Shitstorm, Glück, wenn nicht seine Hütte brennt.

„Almen statt Palmen“ in Corona-Zeiten ist das Ende der Ruh’ am Berg. Möge sich das Virus bald schleichen – und mit ihm die overtouristische Zumutung auf der Alm.

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