Allein auf Reisen

Im Auftrag der britischen Regierung besucht er am 10. Februar die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Kurztrip des Herzogs von Cambridge findet im 50. Jubiläumsjahr der VAE statt.

Am 2. Dezember 1971 haben sich die sechs Emirate Dubai, Abu Dhabi, Sharjah, Fujairah, Umm Al Quwain und Ajman zu einem Staatenbund zusammengeschlossen. Ein "Nachzügler" kam ein Jahr später dazu: das Emirat Ras Al Khaimah.

William wird auch der noch bis 31. März stattfindenden Expo 2020 in Dubai einen Besuch abstatten. Seine Treffen mit Regierungschefs und engagierten Naturschützern sollen "die Bindung zwischen Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten vertiefen".

Es ist merkwürdig, dass wir im Zeitalter von E-Mails und Skype-Konferenzen so etwas wie Staatsbesuche überhaupt noch haben. Doch ein Staatsbesuch ist wirklich eine der wenigen Gelegenheiten, wo Republiken und Monarchien ihren Glanz entfalten können - und das tun sie auch.

Der rote Teppich wird William auf jeden Fall ausgerollt. Wie breit der Teppich ist (zwei oder vier Meter), richtet sich immer nach der Wichtigkeit des Gastes. In welcher Form er ausgelegt wird, hängt vom Besuch ab. Bei Staatsoberhäuptern liegt der Stoff in Form eines "T" oder eines Dreiecks - zum Abschreiten der Ehrenformation.

Dass der Teppich mit Füßen getreten wird, hat er nicht verdient. War er doch ursprünglich der rote Mantel eines besiegten Königs, der das Kleidungsstück aus Ehrfurcht vor dem Sieger ausbreitete.

Als Gewinner ging wohl Edward VII. hervor, wenn er unserem Kaiser Franz Joseph in Österreich einen Besuch abstattete. Allerdings nicht der Freundschaft wegen, sondern wegen des Geldes. Mama, Queen Victoria, hat ihn finanziell kurz gehalten. Daher trat er die Betteltour an.

Und Kaiser Franz Josef hat ihm mit sehr hohen Geldbeträgen ausgeholfen. Die sprudelnde Geldquelle zapft er bereits als Prinz von Wales ordentlich und erfolgreich an. Kaiser Franz Joseph habe das nicht so gerne gehabt, heißt es. Da habe er geschwächelt.