„Ain’t No mountain high enough“

Katharina Wechsler bringt als Hommage an das Piesporter Goldtröpfchen das süß-salzige „Schweißtröpfchen“ aus einer schwierigen Riesling-Parzelle in Rheinhessen.
Juliane Fischer

Juliane Fischer

Mit Katharina Wechsler habe ich ein paar Sachen gemein: Ihre Eltern haben auch schon Weinbau betrieben. Allerdings einen Fassweinbetrieb. Sie hat im Journalismus gearbeitet. Allerdings beim Fernsehen. Sie wohnt am Rhein, ich an der Donau, aber wir beide wissen: Bis aus dieser kargen Pflanze, wie man sie jetzt im Winter sieht, einmal Wein wird, fließt viel Wasser den jeweiligen Fluss hinunter. Außerdem braucht es viele Arbeitsstunden und schweißtreibende Entscheidungen.

Im Sortiment der Winzerin findet sich passenderweise ein Wein namens „Schweißtröpfchen“. Das sei eine Liebeserklärung an das Fleckchen Erde, auf dem er wächst, sagt die Winzerin. Die 0,2 Hektar große Riesling-Parzelle gehört zur Riede Westhofener Kirchspiel. Der steinige, schwere Tonboden ist mit modernen Maschinen heute gut zu bearbeiten, zur Zeit ihrer Großeltern war das anders.

„Ain’t No mountain high enough“

Weine von Katharina Wechsler gibt es in Österreich bei trinkreif.at

Gleichzeitig spielt die Benamsung auf das „Piesporter Goldtröpfchen“ an. Für solch restsüße Moselweine hat Wechsler eine große Leidenschaft. Deswegen gibt es seit 2011 bei ihr Süßwein, der gegen Ernteende im Oktober gelesen wird. Acht Volumsprozent Alkohol, 85 Gramm Restsüße und 8,5 Gramm Säure – schon allein die Zahlen sind ausgewogen. Als Soundtrack zum Trinkgenuss empfiehlt Wechsler etwas Soulig-Beschwingtes wie zum Beispiel „Ain’t no mountain high enough“ von Marvin Gaye. Der Musikgeschmack eint uns also auch. Das klingt nach positiver Motivation für steinige Lagen!

Sie kostet sich durch die Weinwelt, arbeitet als freie Journalistin und zum Ausgleich in ihrem Weingarten in Niederösterreich.
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