Zukunft gestalten mit Internationalität und Diversität

Die hohen Herren lauschen den Reden der jungen mehrsprachigen Sprach-Talente
Hochrangig besetzte Festveranstaltung zu 10 Jahre „Verein Wirtschaft für Integration“.

„Wir brauchen die Internationalität im Land. Abschottung schadet der Wirtschaft. Angst ist ein schlechter Ratgeber“, so Georg Kraft-Kinz, Ali Rahimi und Martin Himmelbauer, die Obleute des Vereins Wirtschaft für Integration (VWFI). Für sie ist es notwendig, „aus der Überlagerung des Themas Migration durch das Thema Asyl endlich herauszukommen.“ Zur Frühlingsbeginn - übrigens auch persisches und kurdisches Neujahr (Nouruz und Newroz) - feiert im Haus der Industrie am Wiener Schwarzenbergplatz mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft den 10. Geburtstag dieses initiativen Vereins.

IV-Präsident Georg Kapsch: Österreich braucht Zuwanderung

„Die Zeiten nationaler Enge, als jedes Land, jeder Staat für sich gelebt und gewirtschaftet hat, sind von vorgestern. Österreich braucht Zuwanderung und Integration ist ein wesentlicher Faktor für sozialen Zusammenhalt und wirtschaftliche Dynamik“, sagte etwa der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, in seiner „Keynote-Speech. Ohne Migration der vergangenen Jahrzehnte hätten wir in Österreich den heutigen Wohlstand nicht, hatte er eingeleitet und bedauert, dass die Stimmung im Land dieser Tatsache leider nicht entspreche.

Offenbar erhöhen sich so manche dadurch, indem sie andere als minderwertig betrachten. Außerdem plädierte er dafür, Freiheit und Offenheit nicht einer vermeintlichen Sicherheit zu opfern.

„Integration ist ein wechselseitiger Prozess, der fördert und fordert. Erfolgreiche Integration hat aber nicht Assimilation, sondern ein hohes Maß an wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Partizipation zum Ziel“ so Kapsch und weiter „Gerade Bildung und Arbeit haben eine hohe integrative Bedeutung.“

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IV-Präsident Georg Kapsch

Konrad und Häupl: Fakten statt Fake News

Die beiden Galionsfiguren der Gründungsgeneration des Vereins, Christian Konrad (damals noch Raiffeisen-Chef und später Flüchtlings-Koordinator der vorherigen Regierung, sowie der jahrzehntelange Bürgermeister Michael Häupl, kamen auch kurz auf der Bühne zu Wort. Ersterer verlangte, mehr auf Fakten als auf Fake News zu schauen. Im heurigen Jänner habe es knapp über 1000 im gesamten Vorjahr lediglich rund 13.000 Asylsuchende gegeben - eine Zahl an Menschen mit der Österreich doch wohl umgehen können müsse. Obendrein würde Österreichs Bevölkerung ohne Zuwanderung deutlich schrumpfen.

Häupl meinte, es sei nicht gerad ein Lob für die österreichische Politik, dass der Verein Wirtschaft für Integration heute viel wichtiger und notwendiger sei als er vor zehn Jahren war.

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VWFI-Geschäftsführer Peter Wesely (Mitte) mit Christian Konrad (links) und Michael Häupl (rechts)

Diskussion, Information, Wertschätzung durch Auszeichnung

Mehr als 200 Veranstaltungen mit rund 45.000 Teilnehmer_innen, davon allein 30.000 rund um „SAG’S MULTI!“ hat der VWFI in den vergangenen zehn Jahren durchgeführt. Dreimal wurde zum Österreichischen Integrationstag geladen, mit Awards (Österreichischer Integrationspreis, Preis der Wiener Vielfalt, Wiener Mut) wurden Einzelpersonen mit Migrationsgeschichte und Unternehmen ausgezeichnet, aufgrund ihrer persönlichen Leistung oder aufgrund ihres beispielhaften Engagements für ein besseres Miteinander. In rund 80 Informations- und Diskussionsveranstaltungen wurde auf Fakten und Begegnung gesetzt.

TOP Unternehmen für Integration

Manager_innen und Unternehmer_innen sind vor zehn Jahren der Einladung von Kraft-Kinz und Rahimi gefolgt und haben sich dem Verein Wirtschaft für Integration angeschlossen. TOP Unternehmen des Landes und Interessensvertretungen sind damit im Vorstand des VWFI vertreten: Admiral, Breiteneder Immobilien, Der Mann, HINK Pasteten, Interspot Film, IV, LUKOIL, Mc Donalds, Novomatic. Österreichische Lotterien, PORR, Raiffeisen, REWE, Siemens, Stadt Wien, UNIQA, Wien-Holding, WKO, WKW.

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die drei Obleute des Vereins Wirtschaft für Integration mit dem Geschäftsführer

Der VWFI macht Diversität wertschätzend sichtbar

Zentrales Anliegen des VWFI war und bleibt es die bereits vorhandene Diversität durch Zuwanderung wertschätzend sichtbar zu machen. Junge Menschen zu ermutigen, zu fördern und zu fordern, ist dabei ein wesentlicher Aspekt. Das geschieht etwa im mehrsprachigen Redewettbewerb „SAG’S MULTI!“ oder in einem der Mentoring Programme, KONNEX oder MiA Mentoring.

Neue Projekte zu Digitalisierung und Integration in Vorbereitung

Diversität und Agilität bringen die notwendige Dynamik für die Teams in Unternehmen. Nur so werden wir in der tiefen Transformation der Weltwirtschaft bestehen“, betont Co-Obmann Kraft-Kinz. Deshalb wird der VWFI nach seinem 10. Geburtstag auch neue Projekte mit dem Schwerpunkt Digitalisierung entwickeln und präsentieren. „Wir sind kein Museum – wir blicken nach vorne und nicht zurück!“

www.vwfi.at
www.sagsmulti.at

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