"Willi Resetarits war mein Wienerisch-Lehrer"

Winzer Christoph Hammel dankt Willi Resetarits für den Sprachkurs, dem Lehrer Helmut Kuchernig-Hoffmann (links) gefällt das sehr
Emotionales „Daunksche“ eines „Piefkes“, der mit Ostbahn-Konzerten die Sprache gelernt hatte.

Bevor Walther Soyka, Willi Resetarits, Ernst Molden und Hannes Wirth zu den von der begeisterten Menge geforderten Zugaben ansetzten, erklomm ein Mann die Bühne, begann Resetarits heftig zu Hand zu schütteln und zu danken. Als ihm Theaterhotel-Co-Initiator Helmut Kuchernig-Hoffmann das Mikro reichte, konnten auch die mehr als 500 Gäste den Grund für das große Danke, „oiso eigendlich Daunksche“ erfahren.

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Hammel erzählt die Geschichte

Anfang der 80er Jahre war Christoph Hammel aus einer beinahe 300 Jahre alten deutschen Winzerfamilie nach Klosterneuburg gekommen, um die dortige obst- und Weinbauschule zu besuchen. Gekommen, um für länger zu bleiben, wollte er sich gut integrieren und weil Österreicher und Deutsche die gemeinsame Sprache trennt, trachtete Hammel, Wienerisch zu lernen. „I bin zu olle Ostbaun-Konzerte im Metropol und sonstwo gangen...“ Mit seiner Tochter stieß er dann später bei der Suche nach einer guten Ausbildung – Weinbau war nicht ihre Sache, sie wollte mehr mit Menschen zu tun haben – auf die höhere Lehranstalt für Tourismus in der Bergheidengasse. Als die Tochter sich im Theaterhotel engagierte und den Vater bat, ein paar Flaschen Wein für das Projekt zu spenden, meinte er: nicht ein paar, viele! Und animierte obendrein andere Winzer, seinem Beispiel zu folgen.

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Heute lebt er wieder in Deutschland, um das Familien-Weingut zu betreiben, erzählt er dem Kinder-KURIER. Aber fünf bis sechs Mal im Jahr komme er liebend gern nach Wien. Und so manche seiner Wiener Freunde meinen: „Heast du bist jo weanarischa ois mia!“, verkündet er stolz dem Reporter.  

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