Orangs leben großteils auf nicht geschützten Regenwaldflächen

Regina Kramer im Interview
Regina Kramer, Expertin für Artenschutz von Freiland-Tieren, ist Zoologin im Tiergarten.

Warum gibt's diese Aussstellung im Tiergarten?
Palmöl ist sprichwörtlich in aller Munde, durchschnittlich elf Mal am Tag benutzt ein Mensch ein Produkt, in dem Palmöl enthalten ist.

Menschen konkurrieren unmittelbar mit dem Lebensraum Tiefland-Regenwälder der Orang Utans, von denen es - nach neuen Erkenntnissen - drei Arten gibt: Borneo-Orang-Utan, Sumatra-Orang-Utan sowie der erst 2017 entdeckte Tapanuli-Orang-Utan, der bis dahin unter die Sumatra-Art eingereiht worden war. Von letzterem leben nur mehr rund 800 in freier Wildbahn, von der Sumatra-Art da. 13.000. Am meisten gibt es noch freileibende Borneo-Orang-Utans. Deren Zahl wird irgendwo zwischen 15 und 45 Tausend geschätzt.

Warum sind die Orang-Utans durch Ölpalmen bedroht?
Der Lebensraum, den die Orangs haben, ist das fruchtbarste Land. Den will auch der Mensch haben. Es gibt zwar geschützte Regenwaldflächen, aber Orang-Utans leben geschätzt auf 80 % auf nicht geschützten Regenwaldflächen. Orang gehen auch in die Palmöl-Plantagen, aber sie können sich nicht ausschließlich von diesen Früchten ernähren. Sie brauchen auch abwechslungsreiche Früchte und Blätter des Regenwaldes.

Wie vielfätig ist die Nahrung hier im Tiergarten?
Hier im Tiergarten bekommen sie verschiedenes Vegetarisches: Klein geschnittene Karotten, Blattgemüse, Obststücke als Leckerlis in Holzwolle, so dass sie das Essbare suchen und rauspicken können, denn den Großteil des Tages verbringen sie mit Futtersuche.

Außerdem schlafen Orangs auch in Bäumen und bauen dort ihre Schlafnester.

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