Lässt sich diskutieren, was schneller fällt?

Eine Frau steht vor einem Publikum in einem Auditorium.
Die jüngste „Standpunkt“-Diskussion widmete sich der „Qualität einer Information“.

Woran erkenne ich, ob eine Information richtig oder falsch ist oder gar wahr bzw. manipuliert? Kann ich Medien noch irgendetwas glauben? Kann ich Bots, sozusagen Roboter, die Nachrichten über soziale Netzwerke verschicken, erkennen? Wieweit dürfen komplexe Inhalte vereinfacht werden ohne dass sie verfälscht sind? Kann man verhindern, dass Informationen verbreitet werden, die gefährlich sind? Muss ich immer dazu sagen, dass das meine Meinung ist, wenn ich zum Beispiel ein Buch schlecht finde, damit klar ist, dass es sich um eine Meinung und nicht um Fakten handelt? Wie erkenne ich Fake News?

Eineinhalb Stunden diskutierten Jugendliche mit drei Fachleuten im vollbesetzten großen Sendesaal im Wiener Radio-Kulturhaus rund um diese Fragen. Wenige Tage zuvor war die European Media Literacy Week zu Ende gegangen.

Vier Personen sitzen auf einer Bühne während einer Podiumsdiskussion zum Thema „Die Qualität einer Information“.

Das podium: Marianne Korner, Alois Schörghuber (Moderation), Katharina Schell und Erich Neuwirth

Quellen-Prüfung

Katharina Schell, Medienjournalistin und Mitglied der Chefredaktion der APA (Nachrichtenagentur), wies u. a. darauf hin, dass nicht alles, was nicht stimmt, Fake News sind. Wie in jedem Beruf können auch im Journalismus Fehler passieren. Bei dem häufig verwendeten Begriff handle es sich um Meldungen, die sich als Information tarnen, aber absichtlich Falsches/Unwahres verbreiten. Sie - und die beiden anderen Podiumsgäste gaben nicht zuletzt den Tipp: Quellen überprüfen.

Publikum sitzt in einem Auditorium und lauscht einer Podiumsdiskussion.

Transparenz

Der Uni-Statistik-Prof Erich Neuwirth sowie die Physik-AHS-Lehrerin und universitäre Evaluationsforscherin in Sachen Didaktik ihres Faches, Marianne Korner, plädierten - ebenso wie die genannte Journalistin - auf der Seite derer die Meldungen, egal in welchem Medium, produzieren für Transparenz: Offenlegen woher die Information kommt, die verbreitet wird; bei Umfragen: Wie viele Menschen, wo und wann befragt wurden, was die Fragestellungen waren sowie wer die Studie in Auftrag gegeben hat...

Blick von einem Mischpult auf eine Podiumsdiskussion im ORF RadioKulturhaus Wien.

Physik-Frage

Und dann leitete die Physikerin ein spannendes Experiment ein, indem sie die Frage an die 180  Schüler_innen und ihre Lehrkräfte stellte: Fällt ein schwerer oder ein leichterer Gegenstand schneller zu Boden? Per Handzeichen meinte etwa ein Drittel im Saal, der schwere falle schneller. Für den leichteren votierte niemand, was den Moderator, Alois Schörghuber ( ORF, Ö1) veranlasste zu sagen, die anderen hätten keine Meinung. Worauf sich Jugendliche zu Wort meldeten und meinten, es könnte ja sein, dass beide gleich schnell fallen. Und die entsprechende Formel (Fallgesetz von Galileo Galilei) aus dem Physikunterricht im Kopf hatten. Allerdings würde dabei der Luftwiderstand nicht berücksichtigt.

So habe man sich, so die Physikerin Korner, der Wahrheit diskursiv angenähert. Denn das Fallgesetz gelte so nur im Vakuum. Sie habe bei ihrer Frage nicht die Rahmenbedingungen definiert bzw. offengelegt. Über diesen „Umweg“ wurde so recht anschaulich, wie Informationen zwar richtig, aber nicht ausreichend sein können - und Nach- bzw. Hinterfragen der Wahrheit näher kommen.

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Eine Frau steht vor einem Publikum in einem Auditorium.

Jugendliche am Wort ...

Eine Frau mit Mikrofon befragt Schüler in einem Hörsaal.

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Zahlreiche Studenten sitzen in einem Hörsaal und halten Papiere in den Händen.

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Ein Publikum sitzt in einem Hörsaal und einige Leute heben die Hände.

Eine Abstimmung über eine Sachfrage ...

Publikum sitzt vor einer Bühne mit vier Personen im ORF RadioKulturhaus Wien.

Standpunkt-Diskussion über "Die Qualität einer Information"...

Ein Publikum sitzt in einem Auditorium vor einer Bühne mit Podium.

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Zuschauer sitzen vor einem Podium mit mehreren Diskussionsteilnehmern.

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Publikum sitzt in einem Auditorium vor einer Podiumsdiskussion.

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Publikum sitzt im Publikum bei einer Podiumsdiskussion im ORF Radiokulturhaus Wien.

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Eine Podiumsdiskussion mit Arianne Korner, Erich Neuwirth, Katharina Schell und Alois Schörghuber vor Publikum.

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Blick von einem Mischpult auf eine Podiumsdiskussion im ORF RadioKulturhaus Wien.

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Zuschauer sitzen in einem Auditorium vor einer Podiumsdiskussion.

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Ein Podium mit mehreren Personen vor einem Publikum in einem Auditorium.

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Publikum sitzt in einem Auditorium und lauscht einer Podiumsdiskussion.

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Ein Podium mit zwei Rednern vor einem Publikum in einem Hörsaal.

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Ein älterer Mann mit Mikrofon sitzt vor einem Publikum in einem Auditorium.

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Vier Personen sitzen auf einer Bühne im ORF RadioKulturhaus Wien am 25.03.2019.

Am Podium: Marianne Korner, Alois Schörghuber (Moderator, ORF Ö1), Katharina Schell, Erich Neuwirth

Eine Frau mit roter Brille sitzt auf einem gelben Stuhl.

Marianne Korner ist Physik-Lehrerin an der AHS Friesgassse (Wien) und Evaluationsforscherin v.a. in Sachen Motivationsstrategie - nicht zuletzt im Physikunterricht

Eine Frau mit Mikrofon spricht während einer Podiumsdiskussion.

Katharina Schell ist Medienredakteurin und Mitgleider der Chefredaktion der Nachrichtenagentur APA

Ein Mann mit kariertem Sakko sitzt auf einem Stuhl und spricht in ein Mikrofon.

Erich Neuwirth lehrt(e) Statistik, Mathematik und Informatik an der Uni Wien

Eine Frau mit Mikrofon sitzt auf einem gelben Stuhl.

Zum Nachhören

Die gesamte Diskussion wird aufgeteilt am 2., 3. und 4. April 2019 jeweils von 19.30 bis 20 Uhr ausgestrahlt: http://oe1.orf.at/campus

Die Sendung ist aber auch - ab ungefähr einer Woche danach - abrufbar: www.schuelerradio.at

 

 

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