Kinder hätten gern mehr (Frei-)Zeit mit der Familie

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Kinderfreunde Oberösterreich befragten 93 Sechs- bis Zehn-Jährige in Linz und Umgebung.

Neun von zehn Kindern treffen in ihrer Freizeit am liebsten Freundinnen bzw. Freunde. Die Hälfte der befragten Sechs- bis Zehnjährigen hätte auch gern mehr Zeit für diese Freundschaften. 41 Prozent der Kinder wünschen sich mehr Zeit mit ihrer Familie.

Das ergab eine kleine Studie der oberösterreichischen Kinderfreunde in Linz und ländlichen Gemeinden der Umgebung der Landeshauptstadt, berichtet Studienautorin Angelika Palzer-Reindl dem Kinder-KURIER. Die Erhebung wurde spielerisch in Gruppensettings von Horten und Familienzentren der SPÖ-nahen Kinder- und Familien-Organsiation durchgeführt.

Essen, Spielen, TV

An Lieblingsbeschäftigungen mit der Familie nennen die 93 befragten Kinder an erster Stelle: gemeinsam essen, gefolgt von miteinander Sport betreiben knapp vor gemeinsamen Fernsehen und Ausflüge machen.

Drei Viertel der Kinder der kleinen Studie haben wochentags drei Stunden Zeit frei verfügbar. Jedes zehnte Kind im Volksschulalter (!) hat allerdings an Schultagen höchstens eine Stunde Freizeit.

Befragt wurden die Kinder auch danach, was sie am meisten bei der Zeit mit ihrer Familie nervt. Mehr als ein Viertel (29 %) nannte Streit, elf Prozent „fehlende Zeit bzw. Aufmerksamkeit der Eltern“.

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Viktoria Zoister (10)

Gespräch mit einer Zehnjährigen

Bei der Pressekonferenz sprach mit der zehnjährigen Viktoria Zoister auch eine Vertreterin der Betroffenen. In einem Telefoninterview mit dem Kinder-KURIER nannte sie als Nervigstes: „Wenn der Papa spät von der Arbeit heimkommt und sich dann an den Computer setzt. Da würde ich lieber gern mit ihm was spielen.“

Ihr Lieblingsspiel mit den Eltern ist DKT. Gern würde sie mehr Ausflüge mit Eltern und den Schwestern machen, wobei die größere schon 17 ist „und natürlich oft allein mit ihren Freundinnen und Freunden unterwegs“ ist. „Öfter einmal ein Kinoabend mit der Familie wär schon schön“.

Im Wesentlichen „trifft, das was die Studie ergibt auch auf mich zu“, meint die Zehnjährige, die im Großen und Ganzen auch zufrieden ist, „ein bissl mehr Freizeit könnt schon sein, Hausübungen machen schon viel aus.“ Für ein wenig Freizeitstress sorgen auch ihre sportlichen Aktivitäten – in einem Sportverein tanzt sie (Ballett und Hip-Hop), im Winter kommt noch Skibob dazu, wo sie jedes zweite Wochenende ein Rennen fährt. „Aber das macht alles doch mehr Spaß als Stress“, meint sie im KiKu-Gespräch.

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