Haben wir unser bisheriges Leben vergeudet?

Vier Personen in einem Raum mit Graffiti-Wänden und einer Bühnenkonstruktion.
Zwischen No-Future und doch vielleicht ein bisschen Hoffnung pendelt das Stück „Wasted“ im Werk X-Petersplatz (Wien).

Irgendwie abgefuckt, aber dann doch ein bisschen zu edel graffiti-mäßig gestylt – so präsentiert sich die Bühne bevor das knapp mehr als eineinhalbstündige Stück „Wasted“ im werk X-Petersplatz in der Wiener Innenstadt losgeht. In diesem Ambiente stoßen drei nicht mehr Jugendliche, aber doch auch noch nicht Erwachsene so irgendwo in ihren Endzwanzigern aufeinander. Aber schon voll die Midlife-Crisis.

Anlass ist der zehnte Todestag Tonys, eines ihrer Kumpels. Hin und wieder wird an ihn erinnert, aber eher dreht sich alles um sie selber. Irgendwie auch miteinander, vor allem aber jede/r für sich. Was hab ich aus meinem Leben bisher gemacht? Wo steh ich? Wo will ich hin? Rauscht es an mir vorüber? Oder geht mir überhaupt alles am A.... vorbei? Der zuletzt genannte Aspekt wird von phasenweisen Wackel-Live-Selbst-Videos verstärkt.

Drei Personen stehen mit Mikrofonen auf einer Bühne mit Graffiti-Wänden.

Szenenfoto aus "Wasted"

Selbsterkenntnis oder doch nicht?

Zwischen Selbst-Erkenntnissen, sich bisher sehr oft sehr stark selbst belogen zu haben und genau in dieses Vergnügen wieder einzutauchen pendelt das Trio - Anna-Sophie Fritz als Charlotte, Nikolaij Janocha als Ted, Onur Çağdaş Şahan als Danny(Regie: Magdalena Suss). Will ich da raus? Will ich doch ein Ziel in meinem Leben verfolgen? Ja, nein, vielleicht, weiß nicht. Oder doch?

Der eine oder andere Schuss Selbstironie bricht mitunter die Schwere dieser Fragen, manche (Fast-)Entscheidung deutet Schritte in eine vielleicht doch (selbst-)bestimmtere Zukunft an.

In das Stück von Kate Tempest, das Judith Holofernes – bekannt vor allem von der deutschen Band „Wir sind Helden“ - übersetzte, sind immer wieder Songs eingebaut: Solo-Auftritte während des Stücks erzählen Stimmungen, Grundgefühle der jeweiligen Person. Gegen Ende taucht ein erst hinter einer Wand versteckter Musiker auf, der gemeinsam mit dem Trio den pädagogischen Schluss-Song - „das Leben will dich... die Welt steht dir offen“ performt.

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Eine Frau mit lockigem Haar singt in ein Mikrofon vor zwei Männern.

Drei Personen stehen mit Mikrofonen auf einer Bühne mit Graffiti-Wänden.

Zwei Männer lehnen an einer gefliesten Oberfläche vor einer mit Graffiti bedeckten Wand.

Alexander Gotter tritt in einem silbernen Hemd und einer Plastikjacke auf einer Bühne auf.

Ein Mann kauert vor einer Kamera, während ein anderer mit verschränkten Armen im Hintergrund steht.

Ein Mann zeichnet mit dem Finger in eine mit Pulver bedeckte Oberfläche.

Eine Tänzerin in einem roten Trikot und einem Plastikkleid liegt auf einem bemalten Boden.

Eine Frau mit weißer Perücke und ein Mann im Hintergrund blicken besorgt.

Eine Frau mit weißer Perücke umarmt einen Mann vor einer mit Graffiti bedeckten Treppe.

Ein Fotograf filmt eine Band auf einer Bühne mit Graffiti und einer projizierten Augenaufnahme.

Zwei Männer lächeln und zeigen beide Daumen nach oben.

Eine Treppe mit Graffiti, hinter der eine durchscheinende Plane mit einem Gesicht hängt.

Silhouetten von drei Personen hinter einem trüben Vorhang.

Ein Mann mit auffälligem Make-up spielt E-Gitarre in einem Studio.

In einem dunklen Raum posieren eine Frau und ein Mann vor Wänden mit Graffiti.

Eine Frau mit lockigem Haar vor einer Wand mit Graffiti.

Eine Band tritt in einem heruntergekommenen Raum mit Graffiti an den Wänden auf.

Ein Mann mit Bart versteckt sich ängstlich hinter einer bemalten Tür.

Ein Mann sitzt in einem Raum mit Graffiti und einer Gitarre im Hintergrund.

Vier Personen in einem Raum mit Graffiti-Wänden und einer Bühnenkonstruktion.

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