Es war eine Gemeinschaftsarbeit

Obere Reihe von links nach rechts: Aslı Kişlal, Boris Popović, Erol Uensalan Untere Reihe: Özge Dayan-Mair und Manuela Seidl
Gespräch mit dem Team des Stücks "Migraaaanten!" im Theater Forum Schwechat.

In ener probenpause durften Kinder-KURIER und SchauTV das Team - Aslı Kişlal, Regisseurin sowie die Schauspieler_innen Özge Dayan-Mair, Boris Popović, Manuela Seidl, Erol Uensalan - auch interviewen.

Wie seid ihr auf das Stück gekommen?
Manuela Seidl (auch Intendantin des Theaters): Ich suche immer Stücke aus verschiedenen Ländern aus und wollte ein rumänisches Stück haben. Ich hab mich auf die Suche begeben und war beim Theaterfestival in Bukarest im Jahr davor. Dort hab ich Matéï Vişniec getroffen und mit ihm über Stücke gesprochen, die zum Thema Grenzen vorhanden sind. Dann hat er mir das Stück geschickt, ich hab gesagt, wir werden’s probieren, aber gleich auch gefragt, ob wir’s verändern dürfen, weil in seiner Version hätte es gut dreieinhalb Stunden gedauert. Er und auch der Verlag haben ja gesagt und ich hab dann Aslı Kişlal gefragt, ob sie das machen will, weil sie gern Stücke entwickelt und immer die richtigen Leute findet, die mit weiterentwickeln und diskutieren wollen.

Aslı Kişlal: Ich hab dann das Stück gelesen und fand einige Sachen sehr interessant, hab aber gesagt,  wenn ich nichts ändern kann, kann ich‘s nicht machen. Es waren im Original zu viele Themen in ein Stück reingepackt. Ich wollte ein Ding rausnehmen, nämlich die Überforderung der westlichen Gesellschaft mit der Migrationsgeschichte. Darauf aufbauend hab ich das Stück noch einmal gekürzt, eine Version gemacht und so haben wir die Proben angefangen. Jetzt hat sich natürlich viel mehr geändert durch die Einwürfe von den Schauspielerinnen und Schauspielern. Also das ist für mich eine Gemeinschaftsproduktion aller.

Was habt ihr eingebracht?
Özge Dayan-Mair: Sehr viele eigentlich, wir haben erst sehr viel darüber geredet, was das für uns bedeutet und dann haben wir auch unsere privaten, kürzeren Geschichten dazu geschrieben. Wie wir auch in unserem Privatleben überfordert sind. Das spielt eine große Rolle in unserem Stück.

Boris Popović: Viel entsteht spontan aus der Bühnenarbeit, anderes ist etwas, das wir uns ausgedacht haben, wo wir uns vorgenommen haben, mal in diese oder jene Richtung mehr zu gehen, und dann überlegt man sich zu Hause was. Ace Ventura mäßig (US-Spielfilm-Komödie) und dann schaut man sich zu Hause Inspirationen an, und überlegt Schritt für Schritt... Und dann haben wir das neu bei der Probe integriert und machen jetzt weiter ...

Erol Uensalan: Das Stück wird ummantelt von zwei Szenen, die erste ist in das Leben, in ein besseres Leben, also die Flucht. Und die letzte ist quasi die aus dem Leben – in den Tod.

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