„Die Workshops selbst sind eine kleine Art von Demokratie“

Christopher Pumberger, AHS-Lehrer am Wiener Schulschiff Bertha von Suttner
Interview mit einem AHS-Lehrer, der regelmäßig mit Schüler_innen in die Demokratie-Werkstatt kommt.

Christopher Pumberger, Lehrer am Schulschiff für Geographie und Wirtschaftskunde sowie für Geschichte und politische Bildung ist an diesem Tag bereits zum vierten Mal mit einer Klasse in der Demokratiewerkstatt.
Warum kommen Sie mit Schülerinnen und Schülern in die Demokratiewerkstatt?
Das ist ein tolles Angebot vom Parlament für die Schulen, es werden verschiedenste Themen behandelt und es gibt unterschiedliche Zugänge zu politischen Themen. Besonders gut gefällt mir, wie diese Themen erarbeitet werden.

Und zwar?
Einerseits ist es so, dass die SchülerInnen immer ein Produkt herstellen – ein Video, einen Radiobeitrag oder eine Zeitung. Das heißt, sie haben ein Produkt in der Hand. Das ist eine tolle Erinnerung an die Zeit in der Unterstufe. Das ist gerade bei älteren SchülerInnen eine tolle Erinnerung, wenn man ihnen später zeigt, was sie schon gemacht haben.
Und ein zweiter Grund ist, wie diese Themen erarbeitet werden, weil die SchülerInnen in Gruppen arbeiten, um dieses Produkt umzusetzen.

Eine spannendere Art zu lernen als in der Schule?
Eine andere Art der Vermittlung. So macht Lernen viel Spaß, es ist auch ein anderer Ort und es sind hier technische Möglichkeiten vorhanden, die wir in der Schule nicht haben. Außerdem wird alles kompakt in vier Stunden umgesetzt.

Wie trägt die Demokratiewerkstatt zur Demokratiebildung bei, weiß man dann einfach nur mehr?
Einerseits nimmt das Wissen zu – über Demokratie und Medien und ein zweiter Grund: Sie lernen selbst demokratisch zu arbeiten. Sie arbeiten in Gruppen und sie müssen erst einmal aushandeln, wer übernimmt jetzt welche Rolle, welche Aufgabe, was wollen sie umsetzen ... Das müssen sie selbst abstimmen und so ist eigentlich der Workshop selbst schon eine Art von kleiner Demokratie. So lernen sie auch, wie Demokratie funktioniert. Das ist das Tolle daran.

Medienkompetenz

Haben Sie das Gefühl, dass durch die regelmäßigen Besuche in der Demokratiewerkstatt auch die Medienkompetenz steigt?
Danach fällt’s leichter, die Themen, die hier erarbeitet worden sind, aufzugreifen und wieder einzubauen in den eigenen Unterricht.

Verwenden Sie in Ihrem Unterricht in der Schule auch verschiedene Medien?
Karten, Radio- und Videobeiträge oder auch Zeitungsartikel. Da geht’s auch darum, diese Beiträge kritisch zu analysieren.

Wie und welche Medien konsumieren Sie selbst?
Ich konsumiere hauptsächlich Online-Medien, insbesondere Online-Zeitungen, vor allem Angebote von deutschen, aber auch österreichischen Tageszeitungen und natürlich TV-Beiträge wie Zeit im Bild oder deutsche Nachrichtensendungen.

Verwenden Sie all die genannten Medien auch für die Vorbereitung des Unterrichts?
Das gehört dazu, gerade bei meinen Fächern geht’s immer auch um tagesaktuelle Bezüge, da verwende ich sie teilweise, wobei ich sie manchmal um Worterklärungen ergänze oder lange Beiträge kürze...

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