Bronzemedaille für junge Erfinder aus Tirol

Österreichische "Bronzemedaillen"-Gewinner bei EUCYS 2019
KiKu-Gespräch mit Jugendlichen, die beim 31. EUCYS einen der Hauptpreise gewonnen haben.

„Damit haben wir nicht gerechnet, wir waren sehr überrascht“, meint Andreas Ladner am Telefon zum Kinder-KURIER. Kurz davor hatte er – mit seinen beiden Kollegen Noah Scheiring und Tobias Schauer – Dienstagmittag einen der dritten Hauptpreise beim 31. Internationalen Wettbewerb junger Wissenschafter_innen gewonnen.

Das Trio aus der HTL in der Innsbrucker Anichstraße hat mit Diffrec PRO eine Art neuen Flaschenzug mit leichten Seilen für die Bergrettung entwickelt. Alle drei sind freiwillige Bergretter und wussten daher, wie schwer es sein kann, Verletzte über herkömmliche Flaschenzüge hinauf zu ziehen.

Erleichterung dafür machten sie zu ihrem Diplomprojekt, das mit dazu beitrug, dass sie im Frühjahr erfolgreich maturierten. Aber auch in ihrer Kategorie (Engineering) den österreichischen Bewerb Jugend Innovativ gewannen. Dies brachte dem Projekttrio die Einladung zum 31. EUCYS (European Union Contest of Young Scientists) diesmal in Sofia (Bulgarien) ein.

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Die 3500 Euro, die der dritte Platz einbringt, waren für die jungen Erfinder zwar auch schön, aber gar nicht das wichtigste an dieser „lässigen Woche, wo wir viele internationale Kontakte knüpfen konnten. Vor allem mit einem jungen Schweden am Nachbarstand haben wir uns viel ausgetauscht. Der hat eine Wasseraufbereitungsanlage entwickelt und sogar ein eigenes Unternehmen gegründet“, schwärmt Ladner.

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Die Idee hinter ihrer Erfindung

Der (Kinder-)KURIER hatte anlässlich des Jugend-Innovativ-Finales über das Projekt der drei Tiroler geschrieben: Einfacher und mit weniger Aufwand als die bisher verwendeten Mannschaftsflaschenzüge wären sogenannte Differenzialflaschenzüge.  Ein solcher besteht aus zwei miteinander fest verbundenen Rollen und Ketten. Letztere sind aber zu schwer. Also sann das Trio darauf, die Ketten zu ersetzen – und griff zu leichten Kunstfaserseilen, die gleichsam endlos immer im Kreis miteinander verbunden sind.  Dazu bauten die drei Schüler noch eine gezackte Differenzialrolle mit drei verschieden großen Rillen. So können unterschiedliche Kraftübersetzungen – je nach Erfordernis – gewählt werden. Das Raufziehen wird um geschätzt ein Drittel leichter. Damit die Seile in diese Rillen gepresst werden, konstruierten sie einen Mechanismus mit drei verschiedenen Anpress-Hebeln.

Wollen weiter dran arbeiten

Jetzt sind zwei der drei Jung-Erfinder beim Bundesheer, der dritte beim Zivildienst, bei der Rettung. „Aber danach werden wir schon noch an unserem Projekt weiterarbeiten, eine Partnerfirma suchen und unsere Erfindung bis zur Marktreife bringen“, so die Perspektive, die der Bronzemedaillengewinner dem Reporter am Telefon eröffnet.

Bronzemedaille für junge Erfinder aus Tirol

Österreichische Sonderpreis-Gewinnerinnen

Sonderpreis für weiteres Team

Österreich hatte noch ein zweites Team nach Sofia geschickt: Hannah Schatz und Yasemin Gedik von der HLUW Yspertal. Die beiden hatten bei Jugend-Innovativ mit der Untersuchung von Mikroplastik in der Ybbs die Kategorie Science gewonnen. In Sofia konnten sie einen der Sonderpreise (PepsiCo) entgegennehmen.

Die beiden hatten sogar eine eigene Vorrichtung ausgedacht und gebaut, um Wasserproben an verschiedenen Stellen der Ybbs zu entnehmen.

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