Grillen: So lange halten tiefgekühlte Würstel und Koteletts

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Die Grillsaison ist in vollem Gange – da greifen viele auf vorsorglich eingefrorene Koteletts, Würstel oder Kräuterbutter zurück. Doch wie lange sind tiefgekühlte Lebensmittel eigentlich haltbar?

Zusammenfassung

  • Die Haltbarkeit von tiefgekühltem Fleisch und Brot variiert je nach Fettgehalt und Produkten zwischen 1 und 12 Monaten, wobei fetthaltige Produkte schneller verderben.
  • Beim Auftauen sollte Fleisch idealerweise langsam im Kühlschrank erfolgen, um die Vermehrung von Mikroorganismen zu vermeiden.
  • Anzeichen von Gefrierbrand sollten beobachtet werden, da sie auf eine unterbrochene Kühlkette hinweisen können, was ein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellt.

Bei großer Hitze Fleisch und Würstel aus dem Supermarkt ohne Unterbrechung der Kühlkette nachhause zu bringen ist schwierig - viele frieren daher ihre Grillwaren ein, um sie bei Bedarf rasch auftauen zu können. Doch wie lange halten Kotelettes, Würstel und Knoblauchbaguette im Tiefkühler?

„Das lässt sich nicht pauschal beantworten – es hängt von mehreren Faktoren ab, etwa der Zusammensetzung der Produkte, der Lagertemperatur, der Frische beim Einfrieren und der Einhaltung der Kühlkette“, erklärt Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). „Unter guten Lagerbedingungen, bei -18 Grad Celsius, gibt es jedoch Richtwerte, an denen man sich orientieren kann.“

Laut VKI gelten folgende Orientierungswerte:

Haltbarkeit von Brot, Kräutern und Kräuterbutter

  • Brot: 4 bis 6 Monate
  • Kräuter: Bis zu 12 Monaten, wenn selbst eingefroren. Gekaufte, tiefgekühlte Kräuter müssen ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufweisen.
  • Kräuterbutter: bis zu 10 Monate

Haltbarkeit von Fleisch

„Grundsätzlich ist Fleisch in der Tiefkühltruhe rund 6 bis 12 Monate haltbar“, so Teresa Bauer. „Je fettärmer das Fleisch, desto länger kann es gelagert werden – denn auch bei Minusgraden kann Fett im Tiefkühler oxidieren und einen ranzigen Geschmack verursachen.“

  • Rindfleisch: bis zu 12 Monate
  • Hühnerfleisch: bis zu 10 Monate
  • Schweinefleisch: als fettdurchzogenes Kotelett oder Würstel bis zu 4 Monate, als magere Variante bis zu 8 Monate
  • Faschiertes: fettreiches Faschiertes 1 Monat, fettarmes Faschiertes bis zu 3 Monate

Richtig Auftauen

Ein häufiger Fehler: das falsche Auftauen. „Viele Mikroorganismen überstehen das Einfrieren unbeschadet und können sich beim Auftauen exponentiell vermehren“, warnt Bauer. Deshalb Fleisch am besten langsam im Kühlschrank auftauen. „Wenn es einmal schneller gehen muss, kann das Fleisch – in der wasserdichten Original-Verpackung oder in verschließbaren Gefrierbeuteln – auch in kaltem Wasser aufgetaut werden. Wichtig ist dabei, dass weder Fleisch noch die Auftauflüssigkeit mit anderen Lebensmitteln, besonders rohen, in Kontakt kommen. Und: Vor dem Verzehr sollte das Fleisch immer gut durcherhitzt werden.“

Besonders bei längerer Lagerung sollten auf Anzeichen von Gefrierbrand geachtet werden. Dieser zeigt sich durch trockene, verfärbte Stellen und kann Geschmack und Konsistenz beeinträchtigen. „Gefrierbrand macht Lebensmittel nicht automatisch ungenießbar, kann aber Geschmack und Konsistenz beeinträchtigen. Kleine Stellen, etwa der Anschnitt von Brot, können problemlos entfernt werden“, erklärt Bauer. Bei Fleisch und Fisch rät sie jedoch zur Vorsicht: Gefrierbrand kann hier auf eine unterbrochene Kühlkette und damit ein erhöhtes Gesundheitsrisiko hindeuten.

Ein Grundsatz gilt laut Bauer immer: „Weichen Geruch oder Aussehen von tiefgekühlten Lebensmitteln vom Gewohnten ab, sollte man sie besser entsorgen.“ Besonders sensible Gruppen wie Kinder, Schwangere oder immungeschwächte Personen sollten kein Risiko eingehen.

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