Medizin-Mythen: Hilft ein Basenbad bei Neurodermitis?

Quälender Juckreiz kann den Alltag bei Neurodermitis stark beeinträchtigen
Gegen den starken Juckreiz sollen Basenbäder helfen. Die Haut soll zudem entgiftet werden.

Menschen mit Neurodermitis werden oft von starkem Juckreiz gequält. Das raubt mitunter den Schlaf oder erschwert den Arbeits- und Schulalltag.

Basenbäder schaffen angeblich Abhilfe. Basische Badesalze sollen laut Werbung den Juckreiz lindern und sogar den Körper entgiften. e

Studien fehlen

Die Experten für Medizin-Mythen an der Donau-Universität Krems (www.medizin-transparent.at) haben recherchiert, ob es zu diesem Thema aussagekräftige wissenschaftliche Studien gibt. Doch trotz umfangreicher Recherche in mehreren Forschungsdatenbanken konnten sie keine einzige aussagekräftige Studie dazu finden. Ob ein Basenbad bei Neurodermitis helfen kann, dürfte nie untersucht worden zu sein.

Theorie nicht plausibel

Abgesehen von fehlenden Studien: Dass basische Bäden wirken, scheint auch in der Theorie nicht besonders plausibel. Im Gegensatz zum Basenbad mit hohem pH-Wert ist die Oberfläche der Haut leicht sauer, sie hat also einen niedrigen pH-Wert. Dieser schützende „Säuremantel“ könnte durch basische Mittel beeinträchtigt werden.

Herstellerfirmen von Basenbad-Produkten werben damit, dass basisches Badewasser schädliche Säuren aus dem Körper zieht – und zwar über die Haut. Das soll beim „Entgiften“ des Körpers helfen. Allerdings widerspricht auch diese Vorstellung nicht dem anerkannten Wissensstand. Im Körper sammeln sich keine überschüssigen Säuren an, weil diese über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden werden.

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