Homöopathie: "Kreuzzug von Pilz ist völlig entbehrlich"
Jetzt reicht es sogar der Ärztekammer: " Den Kreuzzug der Patientenanwältin Dr. Pilz halte ich für völlig entbehrlich", macht Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart seinem Unmut auf seiner Facebook-Seite Luft. Er reagiert damit auf die Forderung von Pilz nach einem Verkaufsverbot für unwirksame Arzneien wie homöopathische Globuli.
Für Steinhart geht diese Forderung zu weit: "Ärztinnen und Ärzte sind exzellent aus- und weitergebildet und können sehr gut beurteilen, ob ein Homöopathikum im Rahmen einer Behandlung eine potenziell günstige Rolle spielen kann. Die Sorge der Frau Pilz sollte deshalb nicht den ärztlichen Homöopathie-Anwendern gelten, sondern besser den nichtärztlichen "Experten" und "Heilern". Dort lauert nämlich die Gefahr, dass Beschwerden falsch gedeutet und Krankheiten übersehen werden.
Erst vorige Woche hatte die MedUni Wien bekannt gegeben, dass die Homöopathie-Vorlesung aus dem Lehrplan gestrichen wird. Im Gespräch mit dem KURIER hat Rektor Markus Müller betont, dass sich die MedUni Wien von dieser Methode distanziert und "wir wollen auch nicht, dass bei uns angestellte Ärzte diese Methode im Rahmen ihres Dienstverhältnisses anwenden".
In dem Kontext hat Patientenanwältin Pilz auch schon die Ärztekammer für das Fortbildungsdiplom „Komplementäre Medizin Homöopathie“ kritisiert: "Das widerspricht jeglicher wissenschaftlicher Vernunft.“
Österreichweit haben 750 Ärzte dieses Homöopathie-Diplom, das in drei Jahren 350 Stunden, 200 Stunden Theorie und 150 Stunden Praxis umfasst. Eines steht fest, in dem Streit ist sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen.
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