Neuer Fischmarkt von Tokio ist eröffnet

In einem neuen Fischmarkt in Tokio wechseln Thunfische für mehrere tausend Euro den Besitzer.
Der neue Großmarkt ist der Nachfolger des berühmten Tokioter Fischmarkts Tsukiji, der geschlossen worden war.

Nach der Schließung des berühmten Tokioter Fischmarktes Tsukiji, einer der größten der Welt, hat die japanische Hauptstadt nun einen neuen modernen Großmarkt für Meerestiere aller Art. Nach zweijähriger Verzögerung wegen der notwendigen Entsorgung krebserregender Chemikalien im Untergrund begann am Donnerstag der Handel am neuen Standort auf der nahegelegenen künstlichen Insel Toyosu.

Rund 900 Unternehmen hatten ihr Geschäft vom bisherigen Markt in Tsukiji nach Toyosu verlegt. Der veraltete Tsukiji-Markt, der eines der beliebtesten Touristenziele in Tokio war, hatte den Betrieb am vergangenen Wochenende nach 83 Jahren eingestellt. Die alten Markthallen in Tsukiji sollen abgerissen werden und in Vorbereitung der Olympischen Spiele 2020 Platz schaffen für Parkplätze und Straßen.

Thunfisch-Auktionen vor Publikum

Der neue Markt hat eine Fläche von 40 Hektar und ist damit etwa 70 Prozent größer als der alte Tsukiji-Markt. Der moderne Komplex mit Geschäften und Restaurants besteht aus drei Gebäuden, hat Aussichtsplattformen für Touristen und bietet Touren für Besucher an. Von einem Obergeschoss können Besucher die Thunfisch-Auktionen, wo Tiere für mehrere tausend Euro den Besitzer wechseln, hinter Glas beobachten. Bisher konnten nur maximal 120 Gäste den frühmorgendlichen Auktionen beiwohnen, allerdings konnten sie dabei noch nahe den Fischen stehen.

Eindrücke vom neuen Fischmarkt: 

Neuer Fischmarkt von Tokio ist eröffnet

Neuer Fischmarkt von Tokio ist eröffnet

Neuer Fischmarkt von Tokio ist eröffnet

Neuer Fischmarkt von Tokio ist eröffnet

Neuer Fischmarkt von Tokio ist eröffnet

Bevor am Donnerstag um 5.30 Uhr Ortszeit die Glocke zum Start der Thunfischauktion am neuen Standort in Toyosu erklang, gaben sich die Händler hoffnungsvoll, dass auch der neue Markt florieren wird. Man werde "alles dafür tun", sagte der Chef des Fisch-Großhändlers Daito Gyurui. Allerdings verlief der Start holprig: es kam zu Staus und Gedränge. Eine Frau wurde verletzt, als sie von einem Palettenlaster angefahren wurde. Ein anderes Lieferfahrzeug fing laut Medien Feuer.

Den höchsten Preis des Auftaktstages erzielte ein 214 Kilo schwerer Thunfisch, der vor der nordjapanischen Provinz gefangen wurde: 4,28 Millionen Yen, umgerechnet rund 33.000 Euro. Tokios Gouverneurin Yuriko Koike sagte bei einem morgendlichen Besuch des Markts, man wolle Toyosu zu Japans zentralen Handelsknotenpunkt machen und dabei auf die Erfahrungen des alten Tsukiji-Markts bauen.

Aufwendige Sanierung

Eigentlich sollte der Markt schon vor zwei Jahren umgezogen sein, doch musste der Untergrund des neuen Geländes in Toyosu wegen hochgradiger Verseuchung mit Umweltgiften wie Benzol und Arsen zunächst aufwendig saniert werden. Dort stand früher eine Gasfabrik. Im Juli hatte die Stadtverwaltung das Gelände für sicher erklärt. Dennoch bleibt das Gebiet auch weiter unter Beobachtung, nachdem im Grundwasser an einigen Stellen erneut Benzol festgestellt worden war.

Kommentare