Jamie Oliver auf Image-Tour in Wien

Jamie Oliver auf Image-Tour in Wien
Der britischer Starkoch plauderte bei Presse-Event über seine Ernährungsphilosophie und seine wirtschaftlichen Probleme.

Der britische Starkoch Jamie Oliver hat am Freitag seinem Lokal in Wien einen Besuch abgestattet. Der 42-jährige Fernsehkoch und Gastro-Unternehmer lud rund 50 Fans und Journalisten in die Filiale der Restaurantkette Jamie's Italian beim Stubentor. Bei dem Event plauderte er über seine Ernährungsphilosophie, beantwortete aber auch Fragen zu den wirtschaftlichen Problemen seines Unternehmens.

Nachdem sich der bekannte Koch für Selfies zur Verfügung gestellt hatte, sprach er über das Konzept seiner Restaurantkette und die ausgewählten Zutaten. Serviert wurden unter anderem Erbsen-Minz-Arancini und Fleischbällchen mit Pappardelle. "Das ist Comfort Food für mich und meine Frau liebt es", erzählte Oliver.

"Wir versuchen nicht, das Rad neu zu erfinden", sagte er. Ihm gehe es um ein nettes Lokal, einen freundlichen Ort, gute Produkte und die Leidenschaft zum Essen. Dazu, die österreichische Küche zu genießen, sei er bei seinem Kurz-Aufenthalt in Wien zwar nicht gekommen - er habe lediglich ein bisschen Whisky getrunken - stellte ihr aber trotzdem ein gutes Zeugnis aus. "Ich habe noch nie schlecht in dieser Stadt gegessen", versicherte er. Sein Favorit sei "natürlich" das Wiener Schnitzel. "Das ist eine dieser Speisen, zu denen du immer wieder zurückkehrst."

Auch seine Empfehlungen für gesunde Ernährung verriet er: "Kochen ist ein wirklich guter Anfang." Auch auf eine gute Portion Olivenöl könne man sich immer noch verlassen. Besonders wichtig ist ihm aber eine andere Zutat: "Wenn es keine Kräuter auf diesem Planeten gäbe, würde ich definitiv zu kochen aufhören", sagte Oliver. "Früher hatte ich Träume, in denen ich nackt über Felder mit Kräuter gelaufen bin."

"Tausende Menschen zu beschäftigen, ist taff"

Auf Nachfrage ging der Unternehmer auch auf die wirtschaftlichen Probleme der Kette Jamie's Italian in Großbritannien ein. Das Unternehmen musste wegen hoher Schulden mehrere Filialen in Großbritannien schließen. "Tausende Menschen zu beschäftigen, ist taff", sagte Oliver. Vor allem wenn man Wert auf hochwertige Zutaten lege und darauf, nicht nur das Mindestgehalt zu bezahlen. Auch der Brexit habe "absolut nicht geholfen", meinte er.

"Ich werde nicht sagen, dass es einfach ist." Er glaube aber daran, dass schwierige Zeiten einen stärker machen. "Ich habe keinen Zweifel, dass wir es überstehen", sagte Oliver. "In Großbritannien ist es schwierig. Aber wir florieren in anderen Ländern."

Hinter der Wiener Dependance, die im vergangenen Herbst eröffnet hat, steht die ungarische Zsidai Gastronomy Group, die bereits in Budapest ein "Jamie's Italian" führt. Es ist das erste Jamie's Italian im deutschsprachigen Raum.

Kommentare