Abenteuer für Kinder: So macht man Stockbrot & Co.

Mmmmh, selbst gegrillt schmeckt es Kinder am besten
Offenes Feuer als letztes Abenteuer: So macht Grillen der ganzen Familie Spaß

Früher, als das Leben noch wild war, saßen Familien um das Feuer und brieten gemeinsam ihr Fleisch. Bevor moderne Eltern ihre Kinder vor allen Gefahren bewahren wollten. Vielleicht ist deshalb für Kinder ein Lagerfeuer oder das Grillen so ein Abenteuer.

Wer seine Kinder wirklich glücklich machen will, lässt sie dabei zupacken. Selbst das Holz auf der Feuerstelle aufschichten und später mithelfen, das Essen zuzubereiten. Das geht sogar beim Griller: Den Rost hochheben und die Kinder in die Nähe der glühenden Kohlen lassen. Das ist ein wichtiger Lernprozess: Beim Feuer gibt es kein Herumblödeln, sondern nur ernsthaftes Verhalten, alles andere ist zu gefährlich, das versteht jedes Kind – und wächst an seiner Verantwortung. Die Nerven der Eltern entspannen sich, wenn sie das merken.

Alles am Spieß

Am einfachsten geht das natürlich mit Würsteln, die essen alle Kinder gern. Sie stecken sie die auf einen Spieß stecken und erwärmen sie, essfertig sind sie sowieso. Man kann also kaum etwas falsch machen, außer sie im Feuer zu verbrennen. Wer besonders gut vorbereitet sein möchte, sucht mit seinen Kindern kleine Äste, die sich dafür gut eigenen. Eine gute Gelegenheit, Kinder ab ca. zehn Jahren auch mit dem Taschenmesser arbeiten zu lassen: So können sie in geduldiger Feinarbeit die Rinde abschaben und den perfekten Stock produzieren.

Spieße machen ebenfalls Spaß und ergänzen die Ernährungspyramide um etwas Gemüse: Fleischstücke – am besten geeignet sind Hühnerfilets oder Oberkeulenfleisch – klein geschnitten abwechselnd mit Zwiebel und bunten Paprika auf den Stock stecken. Grundsätzlich gilt ja, dass Kinder all das lieber essen, was sie selbst hergerichtet haben. Das gilt übrigens auch für die passenden Salate.

Abenteuer für Kinder: So macht man Stockbrot & Co.

Brot am Stock

Das Highlight am Feuer ist aber jedenfalls das Stockbrot – das sind sich alle Kinder einig. Das berührt alle Sinne. Da wird ein Teig um einen Stock gewickelt – daher der Name – und in der Hitze gebacken (siehe Rezepte unten). Der Teig muss dafür geknetet und gerollt werden und dann muss man die Geduld aufbringen, zu warten, bis es knusprig genug und nicht verbrannt ist. So nah am Entstehungsprozess von Nahrungsmitteln sind Kinder sonst selten.

Die kindliche Steigerungsstufe von Stockbrot sind sicherlich Stockbrot-Hotdogs. Dabei wird ein Würstel aufgespießt und mit dem Teig umhüllt. Da den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, ist noch schwieriger, aber das hat noch nie ein Kind gestört. Notfalls gibt es das unfertige oder verbrannte Hotdog einem Elternteil und gönnt sich ein neues. Es geht nämlich nicht nur um die Verköstigung, sondern um das Erleben. Und wenn man hungrig bleibt, gibt es immer noch das Grillbrot mit Knoblauch. Dabei wird eine Brotscheibe über dem Feuer getoastet und dann mit einer Knoblauchhälfte eingerieben.

Und für die international versierten Griller gibt es auch noch eine Nachspeise. Nach dem Vorbild aus US-amerikanischen Familienfilmen kann man Marshmallows grillen. Sie dürfen nur kurz aufs Feuer – damit sie außen noch unversehrt bleiben und innen flüssig werden. Und wenn man das erste Mal das Gesicht und die Hände vom klebrigen flüssigen Marshmallow gereinigt hat, isst man die Süßigkeit lieber direkt aus der Packung. Und sieht entspannt dem Feuer beim Flackern zu.

Zurück zum Ursprung: Ein Brot aus dem Feuer holen

Beim Grillen denken die meisten an Fleisch, aber den Kindern macht das Brot dazu am meisten Spaß.

Zutaten Stockbrot mit Germ
500 g Mehl
200 ml Wasser (lauwarm)
1/2 Würfel frischer Germ (oder Trockengerm)
1 EL Salz
2 EL Olivenöl
1 TL Zucker
Zubereitung
Germ mit etwas lauwarmem Wasser und Zucker vermischen. Dann Öl und Salz dazu sowie schrittweise das Mehl und Wasser.
Kneten bis der Teig gut vermischt ist und nicht mehr an den Fingern klebt. Abdecken und ca. eine halbe Stunde gehenlassen.
Danach sollte sich der Teig etwa verdoppelt haben. Einen Teigball mit den Händen zu einer Schlange formen und um die Spitze eines dünnen Astes drehen.
Trick: Die Äste kann man vorher befeuchten, damit sie nicht leicht abbrennen. Wo sie mit Brot umwickelt werden, kann man sie einölen, damit das fertige Brot weniger festklebt. Wer es nicht allzu natürlich mag, kann die Äste vorher mit Alufolie einwickeln.

Zutaten Stockbrot ohne Germ
500 g Mehl
300 g Joghurt
1 EL Salz
1 Päckchen  Backpulver
1 EL Olivenöl
Zubereitung
Das Mehl mit Backpulver und Salz vermischen, dann das Joghurt hineinrühren und das  Olivenöl dazugeben.
Gut durchkneten. Bei diesem Rezept ist keine Wartezeit für den Teig nötig.

Ebenfalls beeindruckend: Flache Fladen
Statt den Teig um einen Stock zu wickeln, kann man ihn flachziehen wie eine Pizza und in einer Pfanne grillen. Besonders effektvoll: Pfanne oder Wok umgedreht auf die Kohlen stellen und den Teig außen wie auf einen heißen Stein auflegen. So ähnlich funktioniert das Grillen bei Beduinen in der Wüste  – so ist das Urlaubsfeeling inklusive.

 

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