Das Fest der biodynamischen Weine

Am Anfang hätte man einfach eine Aktion der Respekt-Winzer geplant, so erzählt der Wiener Winzer Fritz Wieninger aus Stammersdorf. "Dann sind immer mehr dazu gekommen, Produzenten, Köche. Das wird ein Riesending. Und wir machen es zum ersten Mal." Die Rede ist von einer Veranstaltung am Sonntag, den 23. Juni. Ort: Das neu eröffnete Weingut der Familie Wieninger in Stammersdorf. Motto: Genießen und Probieren, Diskutieren und Lernen zum Thema Biodynamie.
Der Gastgeber: Fritz Wieninger
"Auch der Ort ist Zufall, wenn auch nicht ganz." Weil der Winzer Wieninger sein neues Weingut um diese Zeit eröffnen wollte, einigte man sich, der Eröffnung nur ein paar Momente ("Der Dompfarrer wird da sein." Vielleicht auch ein Minister.) zu überlassen, den Großteil des Festes aber dem Anliegen der Gruppe der Respekt-Winzer.
Diese, zu denen einige der namhaftesten Weinmacher Österreichs gehören, arbeiten größtenteils biodynamisch und ließen letztes Jahr während der Vievinum mit einer pointierten Aktion aufhorchen. Dann wurde es wieder still. Jetzt plant die Gruppe kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit. Nun, im Glas und der Flasche haben die Winzer ja einiges Gutes vorzulegen. Allerdings: "Es ist sehr schwierig, die Kollegen von der Biodynamie zu überzeugen."
Biodynamie auch bei französischen Spitzenweinen
Viele französische Spitzenweine werden übrigens schon lange biodynamisch hergestellt. Man redet allerdings nicht darüber. Der Käufer eines Romanée Conti braucht für seine Tausender pro Flasche nicht das Gefühl, einer Gruppe von Alternativen oder Grünen anzugehören. Vermutet man zumindest.
Vom Salat bis zur Schnecke
Am Sonntag, 23. Juni, geht es in Stammersdorf jedenfalls voll zur Sache. Ein Großteil der Respekt-Winzer werden da sein. Topküchenchefs haben sich angesagt, die Gärtnerin Evi Bach wird kommen, der Wiener Schneckenkönig Gugumuck ebenso wie der Bäcker Gragger. Damit das ganze Ereignis nicht nur zum einzigartigen Bacchanal gerät, hat man sieben Stationen aufgebaut, wo die Menschen etwas lernen können. Über biodynamische Produktion, über die Arbeit auf Feld und Flur und darüber, dass Bio so gesehen eigentlich viel zu wenig ist.
Slow Food für alle
Fritz Wieninger, auf dessen Gut die Veranstaltung stattfindet, ist auch Mitglied von Slow Food Wien. Der Wiener Gemischte Satz wurde vor kurzem in die Ehrenhalle der schützenswerten Produkte, ins Presidio aufgenommen. Auch die Wiener Slow-Food-Chefin Barbara van Melle wird vor Ort sein.
Schokolade von Zotter
Mit von der Partie außerdem Josef Zotter, Schokoladenkultfigur aus der Steiermark. Zotter produziert jedes Jahr eine eigene Respekt-Johanni-Schoko mit Wein des Gastgeberwinzers. Heuer ist Wiener Trilogie 2011 (Rotweincuvée) auf der einen Seite, Wiener Gemischter Satz Rosengartl Alte Reben 2012 auf der anderen Seite.
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