Ein beliebter Treffpunkt für Beamte

Touristengruppen trifft man im Café Ministerium kaum an, trotz zentraler Lage im 1. Bezirk. Stattdessen tummeln sich am Georg-Coch-Platz jede Menge gut gekleidete Damen und Herren, die geschäftig auf ihren Laptops und Smartphones tippen. Zwischen der Postsparkasse, dem Regierungsgebäude und der Wirtschaftskammer gelegen, ist das Café Ministerium beliebter Treffpunkt für zahlreiche Beamte.
Auf diese haben die Besitzer Bernadette und Kurt Tiroch ihr Angebot perfekt abgestimmt. Kaffee und Speisen gibt es auch „to go“, W-Lan ist kostenlos und am Abend wird zu einer Happy Hour geladen, zum Entspannen nach der Arbeit. „Etwa 90 Prozent der Gäste sind Stammgäste“, sagt Bernadette Tiroch. „Die meisten brauchen gar nicht mehr bestellen, weil wir genau wissen, was sie wollen“, sagt sie stolz.
Vor 35 Jahren übernahm sie mit ihrem Mann das Kaffeehaus. Seit 55 Jahren ist es in Familienbesitz. Seinen Namen hat das Café auf Grund seiner Lage. Gleich gegenüber lag das ehemalige k.u.k. Kriegsministerium, das heutige Wirtschafstministerium. 1935 wurde das Kaffeehaus in den Räumen einer ehemaligen Eisenwarenhandlung erbaut. Die Kaffeesiederfamilie Schumann eröffnete es als „Familien-Espresso Italien“.
Filmkulisse
Von der langen Geschichte des Hauses, zeugen vor allem Einrichtungsgegenstände, wie eine alte Registrierkasse oder die klassischen Marmortische, die von Beginn an hier stehen. „Wenn die Geschichten schreiben könnten, hätten wir schon einen Bestseller“, meint Bernadette Tiroch. Die roten, plüschigen Bänke machen das Lokal gemütlich.
Die Einrichtung ist so klassisch, dass die Räumlichkeiten des öfteren für TV-Serien wie „Kommissar Rex“ und „Tatort“ herhalten mussten. Gedreht wird wenn samstags und sonntags, dann ist das Lokal geschlossen. „Wir gehen mit den Beamten ins Wochenende“, sagt Bernadette Tiroch.
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