Spektakulär: Wellentrip mit Mega-Yachten

Spektakulär: Wellentrip mit Mega-Yachten
So gehen die Superreichen baden: Die FREIZEIT zeigt spektakuläre Yacht-Entwürfe – von denen einer auch aus Graz kommt

Wer jüngst bei der Übertragung des Grand Prix von  Monaco den Blick über das Hafenbecken des  Port Hercule schweifen ließ, erkannte zweierlei: Ob betucht  wie ein Scheich oder nur wie Niki Nazionale,  Platz zum Parken ist nicht nur in den Straßen von Monte-Carlo Mangelware und Geschmack kann man nicht kaufen. Stimmt doch, denn irgendwie schauen alle Yachten zum Verwechseln  aus. Oder spricht hier  nur der banale Blick einer Landratte?


Üppig dimensioniert, mit mehreren Etagen, verspiegelten Fenstern, mehreren Pools und Jacuzzi am Deck,  Heli-Landeplatz und Pipapo. Ärger noch, schlimmer geht immer. Der russische Milliardär Andrej Melnitschenko macht dieser Devise mit seiner „Sailing Yacht A“ alle Ehre. Der 150 Meter lange Dreimaster hat eher mit dem Kriegsschiff einer bedrohlichen Macht als mit einer schicken Yacht zu schaffen. Aus gutem Grund  sehen Sie hier keine Fotos dieser Designsünde. Hingegen schauen wir den besten Designern dieser Spielzeuge der Superreichen über die Schultern.

Dass hier auch Binnenländer zum Zug kommen, zeigt, wie willkommen frische Ideen in der  Yachtszene derzeit sind. Die in Zell am See, Berlin und Singapur  beheimatete Designagentur F. A. Porsche etwa denkt sonst Dinge wie Brillen, Kopfhörer und   Uhren neu. Im Vorjahr entwickelten die Salzburger mit dem monegassischen  Schiffbauer Dynamiq einen „Gran Turismo für die Meere“, der die Designikone Porsche 911 nicht nur im Interieur zitiert.

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Die Vorgabe war, dass mit dieser Yacht eine Transatlantiküberquerung so rasant und komfortabel wie ein Sonntagsausflug abläuft. Dafür reicht ein kompaktes Maß. Die GTT 115 ist lediglich 35 Meter lang. Laudas „Princess Too“ war um mehr als zehn Meter länger. Die in einer Werft im italienischen Viareggio ist hingegen ein echtes Luxusgeschöpf: Der Kostenpunkt für ein Exemplar beträgt mindestes 13,95 Millionen Euro.   

Nicht billig, aber immer noch bescheiden angesichts dieses aktuellen Entwurfs des Triestiners Gabriele Teruzzi.  Für die Gestaltung der 150-Meter-Superyacht "Shaddai" war dem  italienischen Gestalter keine Nummer zu groß: Er ließ sich von den  so mythologischen wie legendären Motiven wie dem Turmbau zu  Babel und den ägyptischen Pyramiden inspirieren.
Ob die "Shaddai" einmal echt vom Stapel läufen wird, steht jedoch in den Sternen. Und zwar in jenen, auf die man von der Owner’s Suite im Heck auf 38 Meter Höhe eine gute Sicht hat. Wie auch immer, jener Scheich, der sich diese Extravaganz leisten könnte, müsste erst bei Signore Teruzzi anrufen.

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"Buon giornio, wie viel? 250 Millionen Euro?" Ja, wir haben richtig verstanden, dieser Spaß ist kein Schnäppchen. Und bleibt daher vermutlich ein Hirngespinst.


Im Vergleich dazu hat der Niederländer Sander J. Sinot neben hochtrabenden Entwürfen tatsächlich einen prestigeträchtigen Yachtbau vorzuweisen: Gemeinsam mit den Experten des renommierten Bootsbauers „Feadship De Voogt Naval Architects“ ist der Designer für die opulente Ausstattung der „Musashi“,  des 87,78 Meter langen Lieblingsspielzeugs  von Oracle-Boss Larry Ellison, verantwortlich.  

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Mit der Luxusyacht "Zen" dürfte er bei betuchten Kunden genügend Eindruck schinden. Und mit seinen bei der Präsentation locker platzierten Sprüchen. "Jedes Yacht-Design ist eine neue
Herausforderung, das Unmögliche möglich zu machen“, so das Motto von Designer Sander J. Sinot. Mit der „Zen“ ist ihm diese Übung jedenfalls ganz gut gelungen.

Aber alles Peanuts im Vergleich zu den gigantomanischen Plänen eines innovativen Grazers. Vor Monaten schon erregte Christian Gumpold mit seinem Vorschlag eines U-Boot-Restaurants  für die Mur Aufsehen. Sein Argument: „In Singapur und auf den Fidschi Inseln gibt es Derartiges, in Europa wäre das etwas Einzigartiges.“

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Bis es  soweit ist, überrascht er daher gleich im Doppelpack: mit  einer  unterwassertauglichen Yacht samt dazugehöriger künstlicher Insel. Ein Traum, der gehörig ins Geld geht.   Beinahe zwei Milliarden Euro soll das Projekt „Migaloo“ verschlingen. Es beinhaltet einen  mit Palmen bepflanzten „Bohrturm“  samt einem 115 Meter langen U-Boot inklusive diverser Beiboote und Helikopter für den Landausflug. Einfach abgehoben, oder? Zumindest am Computer schaut das Ganze aber schon sehr real aus.
Mit diesem futuristischen Entwurf   dürfte der Grazer Designer schon bald auf eine Goldgrube stoßen. Mit einem Unterseeboot nämlich könnten kurz angebundene Seefahrer locker das Problem eines jeden Yachthafens umschiffen – wenig Platz in der Saison.
Ein erster  Schritt ist gemacht. Eine künstliche Bucht soll in Zukunft das akute Platzproblem in den Straßen von    Monte-Carlo  meistern. Wenn sich erst  das Promenieren in Booten auf Unterseeboote ausdehnt, steht dem Ahoi  des Geldes an der Milliarden-schweren Küste von Monaco nichts mehr im Wege.  Denn laut einem Ranking der  Agentur Engel & Völkers muss man „einen Liegeplatz in einem der erstklassigen europäischen Yachthäfen aufgrund der hohen Nachfrage bereits drei bis fünf Monate im Voraus buchen.

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