Sie kommen nie aus der Mode: Klassiker reloaded

Sie kommen nie aus der Mode: Klassiker reloaded
Es muss nicht immer der letzte Schrei sein. Bei diesen Designstücken gilt: alt, aber gut. Manche der Klassiker erfahren sogar innere Erneuerung.

Bewährtes, neu interpretiert. Längst inspiriert das nicht nur die Kreativität von Handwerksbetrieben. Sondern auch ganze Branchen. Ein „Anything goes“ kennzeichnet die Mode zwar schon seit vielen Saisonen.  Bestimmtes aber geht eben besser. Weil es sich von anderem abhebt. Oder weil es etwas mitschwingen lässt: eine Botschaft, ein Versprechen, eine Verbundenheit.

Natürlich gelingt kein Gedicht, nur weil es mit einem „Meisterstück“ zu Papier gebracht wird. Wenn man konsequent lediglich zum nächstbesten Kuli greift, wird es aber auch kaum besser. Oder anderes Beispiel.

Jaguar E-Type Zero

Wenn Autobauer nach den perfekten Proportionen  eines Sportwagens schielen, stolpern sie oft genug über den klassischen Jaguar E-Type aus dem Jahr 1961. Enzo Ferrari bezeichnete ihn einmal sogar als "schönstes Auto der Welt". Auf Wunsch gibt es den klassischen Roadster neuerdings elektrifiziert. Als umgebautes und knapp 500.000 Euro teures Einzelstück war er im Mai der heimliche Star bei der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan. Glückliche Besitzer eines solchen Chromjuwels können es ihnen bald gleichtun: Ab dem Jahr 2020 bietet Jaguar Classic für einen originalen E-Type zumindest in England einen Umbau auf Elektroantrieb an. Das gute Stück nennt sich dann E-Type Zero. Und vereint Nostalgie und Innovation.

Hier noch weitere neun Design-Klassiker

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Pappkoffer

Als „Vintage Luggage“ sind sie bei Auktionen hoch im Kurs, als Pappkoffer feiern sie nun ein Comeback beim Gepäck.  Und stimmt ja auch, wenn andere mit einem Trolley vorbeirollen, fällt man mit diesem Reiseutensil erst richtig auf. Gut, eine Flugreise sollte man dem schönen Stück vielleicht nicht gerade antun. Aber übers Wochenende damit in einem Hotel einchecken, hat Stil (erhältlich bei Manufactum).

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Chucks

Als ein gewisser Marquis Mills Converse im Jahr 1908  seine Firma Converse Rubber Shoe Company gründete, lagen ihm anfangs nur winterfeste Schuhe am Herzen. Seine  luftigen „All Star“-Basketballschuhe sollten erst 1917 auf den Markt kommen. Allerdings ausschließlich in Schwarz. Also nachvollziehbar, dass sie anfangs eher schleppend über die Budel gingen. Vier Jahre später machte sie der Mitarbeiter und Sportler Chuck Taylor populär. Das sind sie nach wie vor. Außerdem bunter, viel bunter.

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Bananen-Handy

Filmfreunde wissen: Hacker Neo verwendete dieses Teil in „Matrix“. Kommt  ja auch echt  cooler daher  als ein zum Verwechseln aussehendes Smartphone. Als „Slider-Handy“ oder auch „Bananen-Handy“ erreichte der zur Legende gewordene Klassiker Nokia 8110 in den 90er-Jahren Kultstatus. Der Neuauflage mangelt es  an einem Touchscreen. Dafür ist etwas anderes inkludiert: der Fun-Faktor

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Cabourn Parka

Kleidungsstück mit Geschichte: Inspiriert von Edward Hillarys Mount-Everest-Besteigung genießt dieser Parka auch in Regionen ohne Gebirge Kultstatus.  Designer Nigel Cabourn nahm dafür bewusst Anleihe beim historischen Vorbild.

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Titanic II

Gut, der Name klingt jetzt nicht unbedingt nach einem gelungenen Trip. Aber die Silhouette des einstigen Traumschiffs besticht nach wie vor. 110 Jahre nach dem Untergang der Titanic soll 2022 in Dubai die „Titanic II“ zu ihrer Jungfernfahrt in See stechen. Die britische Reederei  Blue Star Line will mit dem nostalgisch anmutenden  Luxuskreuzer die Route des Originals aufnehmen – von Southampton nach New York. Statt mit Kohle wird das 2400 Passagiere fassende Schiff freilich mit Diesel betrieben. Die vier Schornsteine aber sollen als Markenzeichen erhalten bleiben – um „authentisches Titanic-Erlebnis“ zu bieten.

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Thonet-Geflecht

Michael Thonet wäre vermutlich begeistert: Der Fabrikant bezog mit dem „Wiener Geflecht“ Mitte des 19. Jahrhunderts  Kaffeehausstühle, heute feiert die mustergültige Technik bei Handtaschen eine Renaissance. Das Modelabel Sagan Vienna machte  das Rattan-Muster zum zentralen Element seiner Taschenkollektion  (erhältlich im Steffl Department Store).

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Montblanc Meisterstück

Sein Markenzeichen: zeitlos durch die Zeit. Nur noch sechs Jahre, dann feiert dieses edle Schreibgerät einen runden Geburtstag: 100 Jahre! Von Anfang an bestach es durch seine Goldfeder und ein höchst ausgeklügeltes System der Tintenversorgung

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Augarten Porzellan

Und noch ein Jubiläum. Die Bestandteile Feldspat, Quarz und Kaolin (Porzellanerde) mögen zwar nicht unbedingt nach nobler Eleganz klingen. Die Wiener Manufaktur Augarten schafft daraus dennoch Begehrenswertes. Und das seit 300 Jahren. Zum Jubiläum legt die Porzellanmanufaktur eine Champagnerschale auf. Schon um deren Erfindung ranken sich Legenden: Eine davon bringt Marie-Antoinette  ins Spiel. Denn deren Busen soll Vorbild für dieses Porzellan gewesen sein. 

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Chanel-Kostüm

Für Coco Chanel war  es das Pendant zum Herrenanzug: das Kostüm, der elegante Zweiteiler für die emanzipierte Frau.  Ob  Jackie Kennedy,  die Bardot,  Grace Kelly,   Romy Schneider (l.) oder Claudia Schiffer, sie alle hatten damit ihren großen Auftritt. Dass der Evergreen aus den Fifties heute noch en vogue ist, verdankt er einem Motto von Mademoiselle Chanel: „Mode vergeht. Stil bleibt erhalten.“

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