Der Zipfel des Glücks
Schön, was der Mensch beim Googeln so alles zu sehen bekommt – etwa folgenden Satz ganz unten am Computer, ziemlich unscheinbar: Bleiben Sie auf dem neuesten Stand zu Ergebnissen für „Penislänge“. Das kam natürlich nicht einfach nur so, das kam, weil ich zuvor gelesen hatte, dass es diese gewisse neue Studie gibt. Und Sie wissen ja: Ich liebe Studien. Diese liebte ich besonders, weil sie sich mit einem Lieblingsthema von mir beschäftigt: dem so genannten Durchschnittspenis. Also googelte ich erst „Penis/Studie“ und schließlich „Penislänge“ – worauf mir die Suchmaschine mit eingangs erwähntem Satz vorschlug, einen „Alert“ einzustellen. Ein Penislängen-Alert würde bedeuten, dass ich ab sofort jeden Artikel, der das Thema behandelt, in mein E-Mail-Postfach gespült bekomme. Das tat ich dann doch nicht, stattdessen widmete ich mich mit ganzem Herzen wieder einmal dem Genre „männliche Größenordnung.“ Der neueste Stand in Sachen Durchschnittspenisforschung: Das Mittelding ist im erigierten Zustand 14 bis 15 Zentimeter lang, was eine Internet-basierte Studie mithilfe 1.661 amerikanischer Männer ergab. Demnach nahmen sie nach „allen Regeln der Kunst“ Maß, ohne dabei zu flunkern. Zuvor waren alle Studien genau daran gescheitert: Um Masse statt Maße vorzugaukeln, verfälschten die Herren die Ergebnisse – etwa, indem sie an ihren Zipfeln zupften, zerrten und zogen. Was zu signifikanten Längenunterschieden führte – nämlich Abweichungen von bis zu sechs Zentimetern. Insofern besonders tückisch, als jeder dritte Mann sein bestes Stück für zu klein hält, was naturgemäß dazu führt, dass es sich nicht mehr um das „beste“ Stück handeln kann, sondern bestenfalls um ein Stück. Schad’ drum. Im Fall oben genannter Studie wurden den Männern maßgefertigte Kondome versprochen und ein Link zum Thema „Wie messe ich mein Ding richtig?“ dazu gereicht. Somit hielten die Möchte-Gern-Maßkondom-Kandidaten ihr steifes Glied an zwei verschiedene „Aufrecht“-Messlatten. Und nein, leider – ich weiß auch nicht so genau, was das ist und was man sich darunter vorstellen kann. Aber das Wort finde ich ganz hübsch (es assoziiert zumindest ein spannendes Bild bei mir im Kopf). Apropos spannend: Ich habe es zwar schon mehrmals erwähnt, aber wer noch nicht hat, der kann jetzt – messen. Das geht so: Um die Länge exakt zu ermitteln, muss der erigierte Penis von der Wurzel bis zur Spitze der Eichel abgemessen werden. Doch, Achtung, hier gilt mehr denn je die Devise: Der Willy geht nicht vors Werk. Was einer mit seinem Prachtstück anzufangen weiß, zählt. Und sonst? Eine Anekdote aus Deutschland: Ein Paketbote wurde wegen Exhibitionismus angeklagt, weil er ein Paket mit offener Hose ausgeliefert haben soll, aus der sein Geschlechtsteil hing – so der Vorwurf. Der Mann bestritt die Tat; in der Hauptverhandlung sagte seine Frau als Zeugin aus. Die sagte: „Schatz, tut mir leid, dein Penis ist zu kurz, um aus der Hose zu hängen.“ Der Anwalt schlug vor, den Übeltäter noch im Gericht zu begutachten. Die Richterin war peinlich berührt, ein Rechtsmediziner wurde beauftragt – um zu klären, wie viele Zentimeter es wirklich sind.
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