Bärli & Popo-Pracker

„50 Shades of Grey“ und keine Ende – nach dem Buch kommt der Film und mit ihm eine Flut an Merchandising-Produkten. So lancierte die Autorin E.L. James rechtzeitig vor Weihnachten ihre eigene Dessous-Linie – dazu trinkt man 50-Shades-of-Grey-Wein. Für Hardcore-Fans gibt’s einen eigenen Teddybären – mit Handschellen und Maske.

Atemlos bin ich, aber nur beinahe. Im Minutentakt trudeln bei mir nämlich die „50-Shades-of-Grey“-Vollzugsmeldungen via Mail oder irgendwo im Netz ein. (Der Einfachheit halber schreibe ich jetzt nur mehr die Abkürzung für dieses Literaturjuwel, nämlich: 50SOG). Also: 50SOG – der Film kommt. 50SOG – der Film: Wer spielt Anastacia? Wer gibt den Christian? 50SOG – erste Szenen. Jetzt! exklusiv! im! Netz! 50SOG: der Trailer zum Film ist da! 50SOG: Nur mehr vier Monate bis zur Premiere. Willkommen im Land des Hechelns. Und dann der ultimative Peitschenschlag: E.L. James, ihres Zeichens Autorin der Erotik-Trilogie, stellt eine eigens entworfene Dessouslinie vor. Die 50SOG-„Lingerie“ – natürlich online orderbar, rechtzeitig vor Weihnachten. Wuh. Bereits im September hatte Frau James – mittlerweile mehrfache Sado/Maso/Multi-Millionärin – die Kollektion der Öffentlichkeit entriert: „Speziell für Weihnachten wollten wir dunkle und sinnliche Stücke mit einer Spur Dekadenz.“ Rot und tiefes Schwarz, hieß es, sollen „einen verbotenen Reiz“ erzeugen. Und die Seide – hu, gar nicht daran denken. Aber bitte – allemal besser als die zehnte „So-häcksle-ich-perfekte-Karottenjulienne“-Maschine oder den hippen „So-mach-ich-mir-grünen-Gatsch-aus-nichts-als-ein-paar-grünen-Blättern-Mixer“. Dann schon lieber mit ein paar Halterlosen und einem neckische Baby-Doll die „innere Anastacia“ wecken. Wo es doch so schön heißt: Kleider machen Leute. Das Thema 50SOG schreit also geradezu nach einer richtig fetten Merchandising-Maschinerie. Und die wurde natürlich im Umfeld des gigantischen 50SOG-Hypes massiv in Gang gesetzt. Wer stöbert, wird fündig – in erster Linie logischerweise bei den Sextoys. Von allerlei Sachen mit allerlei Ketterln über, eh klar, Popopracker, die aussehen wie Tortenheber aus Leder bis hin zu lustigen Nippel-Kluppen in Form von Schmetterlingen. Jetzt aber festschnallen: Für sehr leidenschaftliche Fans gäbe es auch den so genannten „Christian-Grey“-Teddybären – eine plüschige Spielbär-Sonderkollektion zum 50SOG-Thema mit grauem Anzug, Handschellen und Maske. Für einsame Damen, vermutlich – deren „Christian“ gerade anderswo weilt oder überhaupt abhanden gekommen ist. Weiters zu haben: Das ultimative 50SOG-Schminkset in einem Kulturbeutelchen mit – es darf 50-mal geraten werden – „Seil“ zum Zuschnüren. Welch wahnsinnig originelle Anspielung! Und nicht zuletzt können sich Geneigte 50SOG-gemäß antschechern: Frau E.L. James höchstpersönlich hat die 50SOG-Wein-Kollektion von Hand signiert – und getauft: Der Rote heißt „Red Satin“, der Weiße „White Silk“ – angelehnt an den Moment, als der coole Mr. Grey seiner Anastacia droht: „Wenn Sie den Wein ausschütten, werde ich Sie bestrafen, Miss Steele.“ Geradezu berauschend. Ein paar Ideen hätte ich noch beizusteuern: Die 50SOG-Zahnbürste mit extraharten Borsten. Den 50SOG-Baumschmuck – in Form von Handschellen und Dildos. Das 50SOG-Bestattungsunternehmen – Slogan: Die hard. Das 50SOG-Handy mit extrastarken Vibrationen. Das 50SOG-Frühstückshäferl – mit der Aufschrift: „Strafe muss sein“. Und speziell für mich ein Pickerl: „50SOG – nein, danke.“

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