Rückblick: Sport 2013

David Alaba jubelt im Regen im Trikot des FC Bayern München.
Spektakuläre Leistungen, erschütternde Doping-Skandale, Erfolg, Versagen, Betrug, freudige und enttäuschende Überraschungen - das war das Sportjahr 2013.

Alles wäre einigermaßen in Ordnung gewesen. In diesem Sport-Jahr 2013. Marcel Hirscher beweist bei der WM in Schladming, dass ein Österreicher nicht umfällt, wenn ihm die landesweite Forderung nach Erfolg auf den Schultern lastet. Ein Gregor Schlierenzauer keine Zwischenlandung macht, wenn von der sportbegeisterten Kundschaft ein Langstreckenflug des Triumphs gebucht wurde. Schön zu sehen, dass ein ausländischer Trainer freiwillig in Österreich bleibt und andere Angebote ins Abseits stellt, weil er im Fußball die Chance einer Weiterentwicklung sieht. Und wahrlich, Österreichs Nationalteam ist wieder ein allgemeines Anliegen. Weil eine WM-Qualifikation nicht als Lotto-Teilnehmer verspielt, sondern als ernstzunehmender Konkurrent verpasst worden ist. Auch die Peinlichkeiten im Klubfußball sind international ausgeblieben. Und dann so etwas. Österreichs professioneller Fußball wurde zum Spielball von gewaltbereiten Betrügern. Schade eigentlich – für ein durchwegs gelungenes Sport-Jahr 2013.

- Bernhard Hanisch

2013 wird das Jahr des 21-jährigen David Alaba. Der Wiener ist Stammspieler bei Bayern München und gewinnt die Meisterschaft, den Cup und die Champions League. Als ballsicherer Außenverteidiger und abgebrühter Elfmeterschütze stößt Alaba in die absolute Weltspitze vor. Auch unter Bayerns neuem Trainer-Star Pep Guardiola zählt der Wiener zum Stammpersonal und verlängert seinen Vertrag bis 2018. In Österreich wird er zum " Sportler des Jahres" gewählt.

Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft zeigt mit starken Leistungen auf. Der Traum von der Weltmeisterschaft in Brasilien endet allerdings in Schweden, als Superstar Zlatan Ibrahimovic das späte Tor zum 2:1 für die Gastgeber erzielt. Obwohl das Team in der Qualifikation scheitert, gewinnt es bei den Fans durch die couragierten Auftritte viele Sympathien. Die Spieler, allen voran Marc Janko, sprechen sich geschlossen für einen Verbleib von Marcel Koller aus. Obwohl der Schweizer ein Angebot als Teamchef seiner Heimat vorliegen hat, entscheidet er sich für eine Vertragsverlängerung. In der Bundesligaspielt dieWiener Austria eine überragende Saison und holt unter Trainer Peter Stöger den 24. Meistertitel vor Salzburg und Rapid. Der Meistercoach wechselt im Sommer in die 2. Deutsche Bundesliga nach Köln, doch auch mit dem neuen Coach Nenad Bjelica können sich die Wiener erstmals für die Champions League qualifizieren.

Ski alpin. Die Ski-WM in Schladming begeistert die Fans. Doch Österreich holt bis zum letzten Bewerb nur eine Goldmedaille – im Teambewerb. Nach drei Goldenen für US-Mann Ted Ligety beweist Marcel Hirscher seine Extraklasse. Vor 30.000 Fans im Ski-Stadion und fast 1,2 Millionen vor den TV-Geräten carvt der Salzburger zu Slalom-Gold. Der 24-Jährige krönt seine Saison mit dem erneuten Gewinn des Gesamtweltcups.

Doping-Skandal in Jamaika, doch Bolt ist nicht zu stoppen

Leichathletik. Der Kenianer Wilson Kipsang Kiprotich läuft beim Berlin-Marathon in 2:03:23 Stunden neuen Weltrekord. Für den Höhepunkt des Leichtathletik- Jahres sorgt aber einmal mehr Usain Bolt: Der 27-jährige Jamaikaner gewinnt bei der WM in Moskau alles, was es für ihn zu gewinnen gibt: Gold über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel über 4 x 100 Meter. Vor der WM wird derSport von einem Doping- Skandal überschattet. Erwischt werden unter anderem Tyson Gay (USA), sowie die Jamaikaner Asafa Powell und Sherone Simpson.

Weitenjäger Gregor Schlierenzauer überflügelt alle

Skispringen. Der Tiroler Gregor Schlierenzauer ist der erfolgreichste Skispringer der Geschichte. Im Jänner gewinnt er die Vierschanzen- Tournee,imFebruarüberbietet er Matti Nykänens Rekordmarke von 46 Weltcupsiegen. Bei der WM holt er drei Medaillen,anschließend noch den Gesamtweltcup.

Andy Murray besiegt den Fluch von Wimbledon

Tennis. Andy Murray gelingt nach dem Olympiasieg 2012 der zweite große Coup auf heimischem Boden: Der 26- jährige Schotte gewinnt das Turnier in Wimbledon – als erster Brite seit Fred Perry im Jahr1936.Und Rafael Nadal, lange Zeit durch Verletzungen geplagt, kehrt zurück auf Platz eins der Weltrangliste.

Tour de France: Ein britischer Sieger beim Jubiläum

Radsport. Nach dem Dopinggeständnis von Lance Armstrong im Jänner spricht man vom „Tod für den Radsport“. Millionen Fans bei der Tour de France beweisen eindrucksvoll dasGegenteil. Die 100. Ausgabe des wichtigsten Radrennens der Welt ist das größte Sportereignis des Jahres. Die Rundfahrt beginnt erstmals auf Korsika und wird zu einer klaren Angelegenheit für den Favoriten: Ein Jahr nach Bradley Wiggins gewinnt wieder ein Brite: Der in Kenia geborene Chris Froome fährt nach 3.360 Kilometern unter Flutlicht als Sieger in Parisein.

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