Von Helene bis Hasselhoff: Pop-Duette des Grauens

Von Helene bis Hasselhoff: Pop-Duette des Grauens
Besser zweisam als einsam. Aber in der Musik nicht immer: Diese Duette waren ein veritabler Flop.

Ob coole Kids oder graue Panther, über gewisse Dinge herrscht meist über Generationen hinweg Einigkeit. Ab und zu ein Twinni statt eines veganen Eis ist schon okay, immerhin kann man sich auch an Pop-Duos wie Sonny & Cher sowie Nancy Sinatra und Lee Hazlewood kaum satt hören.

Oft aber reift diese Erkenntnis erst mit der Zeit. Frank Sinatras Tochter kann ein Lied davon singen, wie schwer es war, die verdiente Anerkennung im Musikgeschäft zu verdienen.

Aber während es etwa über die Paarung Nick Cave und Kylie Minogue für den Song "Where the Wild Roses Grow" 1995 keine Diskussion gab, sind Musikfans noch uneins, was sie von dem Duo Helene Fischer ("Atemlos durch die Nacht") und Luis Fonsi ("Despacito") halten sollen.

"Einfach lächerlich dieses theatralische Gejaule der Fischer", meint ein gewisser Michael auf der YouTube-Seite mit der deutsch-puertoricanischen Koproduktion "Vamos a Martre." Eine Heide kontert: "Schöner Song. Zwei gute Stimmen, mir gefällt's."   

Kaum eine Woche ist der Song on air und schon stürmt er die Charts (fast) weltweit nach oben. Auf YouTube wurde der dazugehörige Musikclip bis jetzt immerhin 3,7 Millionen Mal aufgerufen. Ein Flop sieht anders aus.

Zum Beispiel so:

Pop-Duette des Grauens

Top-Ten der ungewöhnlichsten Gesangskooperationen - von Bryan Adams & Jon Bon Jovi bis zu Robbie Williams & eben Helene Fischer.

10. Bryan Adams / Jon Bon Jovi, "Born to Be Wild", 1998

Zwei Softrocker versuchen sich an einem der ersten Hardrock-Songs der Musikgeschichte, der Steppenwolf-Hymne aus dem Jahr 1968. Das Ergebnis verdient zumindest eine Anerkennung von der Innung der Friseure.

9. Pia Zadora / Jermaine Jackson, "When The Rain Begins to Fall", 1984

Schulterpolster, Post-Punk-Ästhetik und zweifelhafte Synthiesounds: In den guten, alten Achtzigerjahren ging das als Liebeslied durch.

8. Michael Jackson / Eddie Murphy, "Whatzupwitu", 1993

Der Prinz von Zamunda mit dem King of Pop? Eine klare Sache, das klingt nach einem Flop.

7. T. I. / Rihanna, "Live your Life", 2008

Pures Machogehabe mit Ohrwurmqualität, wir erinnern uns: Diese Kombi war vor mehr als zehn Jahren gutes Futter für Großraumdiskos.

6. Karel Gott / Bushido, "Für immer jung", 2008

1:0 für die "goldene Stimme aus Prag". Das Lied aber klang in der Kombination dennoch blechern.

5. Falco / Brigitte Nielsen, "Body Next To Body", 1988

Man hört und sieht, die Achtzigerjahre waren ein guter Boden für populäre Duette.

4. DJ Bobo / Irene Cara, "What a Feeling", 2019

Die Hymne aus "Flashdance" wurde hier gehörig durch die Käsereibe gequetscht. DJ Bobo, bitte, mach' so etwas nie wieder.

3. Céline Dion / Anastacia, "You Shook Me All Night Long", 2002

Fehlt nur noch Pat Boone im Chor. Dieser Etikettenschwindel ist wirklich eine Zumutung für die Ohren.

2. David Hasselhoff / Blümchen,  "You Made the Summer Go Away", 2019

Ein paar Wochen ist er ja noch da, der Sommer. Aber hätte er Ohren, könnten wir es ihm nicht vorhalten, wenn er sich alsbald vertschüsst. Über Songperlen wie diese stößt man nur nach wirklich langer Recherche. Oder haben Sie dieses Lied vielleicht schon einmal irgendwo gehört?

1.  Robbie Williams / Helene Fischer, "Santa Baby", 2019

Tatataaa, das Beste der schlechtesten Pop-Duette! Dem Video ist anzusehen, dass hier offenbar keiner Spaß an der Arbeit hatte. Das hört man. Egal, in genau vier Monaten ist Weihnachten. Danke für die Erinnerung. Helene Fischer hat jedenfalls dazugelernt: Im Vergleich dazu ist ihr Duett mit Luis Fonsi Gold wert.

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