Kastner & Öhler eröffnet in Innsbruck größtes Modehaus im Westen

Kastner & Öhler eröffnet in Innsbruck größtes Modehaus im Westen
Nach schwierigen Monaten eröffnet das Grazer Unternehmen auf 6.500 Quadratmetern in Innsbruck.

Ein kräftiges Lebenszeichen gibt es vom Grazer Handelshaus: Auf 6.500 Quadratmetern Verkaufsfläche öffnet Kastner & Öhler im Kaufhaus Tyrol das größte Modehaus Westösterreichs. Österreichweit beschäftigt das Unternehmen 1.900 Mitarbeiter. Mit der Eröffnung des neuen Innsbruckers Fashion Department Store werden weitere 90 Arbeitsplätze geschaffen. Kosten: Sieben Millionen Euro.

Österreichs größtes Mode-und Sportunternehmen baute in den vergangenen sieben Monaten einen Teil des Kaufhauses Tyrol um: Boden, Decken, Beleuchtung und die Einrichtung wurden komplett erneuert, die Fläche wurde vergrößert und verfügt nun im 2. Stockwerk über einen Zugang zur Mall. Das Unternehmen wollte nach eigenen Angaben eine Kombination aus urbaner Modernität und alpiner Gemütlichkeit schaffen.

Kastner & Öhler eröffnet in Innsbruck größtes Modehaus im Westen

Obwohl sich das neue Modehaus über drei Stockwerke erstreckt, ist flächenmäßig das Stammhaus in Graz der größte Standort des Unternehmens. Unter den Marken K&Ö, Gigasport und Infected betreibt das 1873 gegründete Familienunternehmen in 5. Generation österreichweit nun 34 Standorte.

Vorstandsvorsitzender Martin Wäg: "Unser Wunsch war es, einen Treffpunkt für Modeinteressierte und Stilbewusste mitten im Herzen der Tiroler Landeshauptstadt zu errichten. Deshalb haben wir im Vorjahr ein Versprechen abgeben: Unser erster Kastner & Öhler in Westösterreich. Dieses Versprechen haben wir jetzt ungeachtet der Coronakrise eingelöst. Wir freuen uns, nun in Innsbruck vertreten zu sein."

Kastner & Öhler eröffnet in Innsbruck größtes Modehaus im Westen

Ein Highlight des neuen Modehauses ist die Champagner-Bar, die im 1. Stock einlädt. "Alle, die zu uns nach Innsbruck kommen, werden sich hier wie zu Hause fühlen und eine schöne Zeit bei uns verbringen", ist Wäg überzeugt.

2011 ließ René Benkos Signa Holding das alte Innsbrucker Kaufhaus abreißen und das neue Tyrol eröffnen. Jährlich besuchen etwa 6 Millionen Kunden das Kaufhaus. Etwa 20 Prozent der Verkaufsfläche im Kaufhaus Tyrol entfallen nun auf Kastner & Öhler.

2020 mit Verlusten abschreiben

Dem steirischen Handelsunternehmen Kastner & Öhler fehlt wegen der Coronakrise nach wie vor ein zweistelliger Millionenbetrag an Umsatz, wie Vorstandschef Martin Wäg zur APA sagte. Das heurige Jahr werde man mit Verlust abschließen. Aber es gehe bergauf. "Wir haben die Zuversicht, dass wir stabilen Boden unter den Füßen haben."

Die Inanspruchnahme diverser Staatshilfen gestaltet sich mühselig.

In Folge der Lockdown-Zeit hat Kastner & Öhler eine Liquiditätsunterstützung gebraucht und dazu bei der Finanzierungsagentur Cofag einen Antrag für die Liquiditätsgarantien aus dem Corona-Hilfsfonds gestellt. "Die Anbahnung war langwierig", sagte Wäg, "aber es hat geklappt". Ausgeholfen hat Kastner & Öhler damals die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark.

"Sehr komplex" sei auch das Thema Fixkostenzuschuss. Kastner & Öhler sei gerade dabei, alles dafür vorzubereiten. Aber schon jetzt sei klar, dass damit der entstandene Schaden "bei weitem nicht ausgeglichen wird", so Wäg.

Kurzarbeit habe das Unternehmen bis Mitte Juni in Anspruch genommen, Personalabbau sei bisher keiner nötig geworden.

Nach Wiederöffnung der Geschäfte im Mai sei die Kaufquote etwas besser gewesen, berichtete der Chef von Kastner & Öhler.

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