Josef Winkler: Mein Lieblingsbuch

Josef Winkler: Mein Lieblingsbuch
Über „Abschied von den Eltern“ von Peter Weiss.
Josef Winkler: Mein Lieblingsbuch

Bereits als 17-Jähriger bin ich in einer Villacher Buchhandlung auf die Erzählung „Abschied von den Eltern“ von Peter Weiss gestoßen, die mich sofort derart faszinierte, sodass ich – auch heute immer noch – die ersten Sätze auswendig aufsagen konnte und bei jeder Gelegenheit zitierte: „Ich habe oft versucht, mich mit der Gestalt meiner Mutter und der Gestalt meines Vaters auseinanderzusetzen, peilend zwischen Aufruhr und Unterwerfung …“ Peter Weiss hat diese Erzählung im Herbst und Winter 1960/61 geschrieben, und ich behaupte, dass diese Prosa, die nun über ein halbes Jahrhundert alt ist, heute noch höchst modern, ein Meisterwerk der deutschen Sprache ist, auch im Sinne eines Kritikers, der damals beim Erscheinen dieser Erzählung geschrieben hat: „Hier wurde … das Leben derart in Sprache verwandelt, dass wir rückblickend durch die Sprache das Leben wieder zu begreifen vermögen.“

* Der Schriftsteller ist im Rahmen des Literaturfestivals „Blätterwirbel“ - ORF Literaturexpertin Katja Gasser moderiert - mit einem Autorenporträt zu Gast. Eröffnet wird das Festival mit einer Rede von Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann: Landestheater Niederösterreich, 5. Oktober, www.landestheater.net
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