Geschmacksfrage

Kreative USB-Sticks in Form von Finger, Korken, Erdbeere, Zauberwürfel, Sushi und Speck.
Pimmel-Schlapfen oder Plagiate, Busen-Feuerzeuge und MP-Lampen. Das Hofmobiliendepot, Möbel Museum Wien, zeigt die die vom Werkbundarchiv-Museum der Dinge, Berlin entwickelte Ausstellung: Böse Dinge. Eine Enzyklopädie des Ungeschmacks

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Oder doch? Jedenfalls wandeln die Kuratoren dieser Ausstellung auf den Spuren des komplexen Kriterienkatalogs „Guter und schlechter Geschmack im Kunstgewerbe“, in dem Kunsthistoriker Gustav E. Pazaurek 1912 Geschmacksfehler aller Art zu erfassen versuchte. Ein historischer Exkurs über den Deutschen und Österreichischen Werkbund. Die Abteilung der Geschmacksverirrung im Werkbund sammelte damals über 900 Objekte, die einen Fehlerkatalog nach den Hauptkategorien

  • Konstruktionsfehler
  • Materialfehler
  • Dekorfehler - Materialnotzucht
  • Kitsch

erstellte und diese Objekte als „böse“ abstempelte. Dieser „Fehlerkatalog“ wurde auf heutige Objekte übertragen und stellt sie historischen gegenüber.

Die Besucher sind herzlich dazu aufgefordert, ihr grottenhässlichstes Ding – sprich nach alter Diktion also ein Kitschobjekt von dem man sich trennen sollte, weil es unter Materialnotzucht, Materialvergewaltigung oder Prunksucht fällt, ins Hofmobiliendepot zu bringen. Die Objekte, die nicht größer als 25 x 25 cm sein sollten, werden dann alle bei einem Flohmarkt verkauft.

Böse Dinge. Eine Enzyklopädie des Ungeschmacks

Eine Ausstellung des Werkbundarchivs – Museum der Dinge, Berlin

Von 19. Februar bis 6. Juli 2014 im Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien, Andreasg. 7, 1070 Wien

T: +43-1-524 33 57, info@hofmobiliendepot.at www.hofmobiliendepot.at

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