Daher weiß Arrigo – italienisch für „Harry“ – dass es nur fünf mögliche Ausgangspunkte für gelungene Cocktails gibt: Gin, Wodka, Whiskey, Cognac sowie Rum. Und das sei gut so, sagt er der . Denn das Geheimnis einer erfolgreichen Bar liege nicht in einer großen Karte, sondern woanders: „Es besteht darin, dass es kein Geheimnis gibt“, so Signore Cipriani verschmitzt. Stattdessen zählen drei Dinge: „Qualität, ein Lächeln und Einfachheit.“
Die Frage nach den Sommerdrinks der Saison quittiert die 88-jährige Legende der Harry’s Bar demnach mit einem auch durchs Telefon hörbaren Achselzucken. „In dieser Bar wurde 1948 der Bellini erfunden. Und der ist seit damals ein Bestseller.“ Selbstverständlich serviere man diesen Klassiker auch auf verschiedene Arten, mit Prosecco oder mit Champagner.
Etwas für die unhappy hour
Einen perfekten Barmann erkenne man daran, dass er die Drinks nie auf dieselbe Weise zubereite. „Aus dem Augenwinkel erkennt er bereits, ob der Gast seinen gewohnten Martini heute trockener als sonst haben will.“ Noch etwas für alle, denen in einer Bar keine originellere Bestellung als ein Aperol einfällt: "Das ist etwas für die unhappy hour."
Bis August wird es wohl noch dauern, bis Arrigo Cipriani in der Harry’s Bar wieder Gäste bewirtet. „Ohne Touristen zahlt sich das Öffnen nicht aus.“ Wer es schon zuvor nach Venedig schafft, muss auf die Insel Giudecca ausweichen. Bei dem zu seiner Gruppe gehörenden Hotel Cipriani hat das Harry’s Dolci geöffnet.
Kommentare