Früh vorsorgen, besser leben

In einer Zeit, in der psychische Belastungen, Bedarf an Betreuung, sowie Pflegebedürftigkeit und soziale Isolation zunehmen, braucht es Angebote, die Menschen dort abzuholen, wo sie leben. Die Initiative „Gut leben im Grätzl“ – sie wurde von der Fachgruppe Wien Personenberatung und Personenbetreuung ins Leben gerufen – zeigt, wie lokale Gesundheitsvorsorge funktionieren kann: niederschwellig, wohnortnah und ganzheitlich. Die Stärke der Grätzl-Teams liegt in der Vielfalt der Beratungen und der gemeinsamen Haltung: Der Mensch und seine Gesundheitsvorsorge, von der Jugend an bis ins hohe Alter, stehen im Mittelpunkt. Lebens- und SozialberaterInnen und PersonenbetreuerInnen arbeiten dabei zusammen.
ExpertInnen direkt im Bezirk
In mehreren Wiener Bezirken organisiert „Gut leben“ regelmäßig Veranstaltungen, Vorträge und die Grätzl-Teams nehmen an Messen teil, die sich praxisnah mit Themen rund um mentale Gesundheit, Ernährung, Sport und Betreuung befassen. BesucherInnen erhalten fundierte Einblicke durch Kurzvorträge und interaktive Formate. Organisationen aus dem Bereich der Personenbetreuung sowie von ihnen vermittelte BetreuerInnen informieren vor Ort über alle bürokratischen und finanziellen Aspekte, die bei der Beauftragung einer Betreuungsperson zu beachten sind. Alle Termine, Veranstaltungsorte und weiterführende Informationen sind auf der Kontaktseite von „Gut leben“ unter www.gutleben.wien zu finden.

Harald G. Janisch, Wiener Fachgruppenobmann.
Psychische Gesundheit im Fokus
Am 10. Oktober ist der Welttag der psychischen Gesundheit. Damit soll einmal im Jahr ganz besonders deutlich gemacht werden, wie wichtig seelisches Wohlbefinden für ein erfülltes Leben ist. Die geprüften Lebens- und SozialberaterInnen helfen, psychische aber auch körperliche Widerstandskräfte – die sogenannte Resilienz – zu stärken. Das hilft maßgeblich Krisen zu bewältigen und aus ihnen heraus neue, positive Lebens-Perspektiven zu entwickeln. „Mentale Gesundheit ist kein Randthema – sie ist die Grundlage für ein erfülltes Leben. Körperliche und mentale Gesundheit gehen Hand in Hand“, betont Harald G. Janisch, Obmann der Fachgruppe, und sagt weiter: „Unsere ExpertInnen begleiten Menschen auf ihrem Weg zu mehr Lebensqualität – unter dem Motto: Das Leben ist schön. Und wenn es nach einem Schicksalsschlag nicht mehr so ist, sind wir da als hilfreiche Stütze am Weg zurück.“
Würdevolle Begleitung bis zuletzt
Der Welttag der Palliativpflege am 12. Oktober erinnert daran, wie wichtig menschliche Nähe und professionelle Betreuung in der letzten Phase des Lebens sind. PersonenbetreuerInnen sind oft jene, die mit Geduld und Empathie für ein würdevolles Leben bis zuletzt sorgen. Sie sind nicht nur helfende Hände, sondern auch emotionale Stützen – für Betroffene und Angehörige gleichermaßen. „Betreuung für ältere Menschen beginnt nicht erst am Lebensende, sondern mit dem Erfüllen der Wünsche von SeniorInnen nach menschlichen Begegnungen im Alltag. Würdevolle Begleitung braucht Zeit, Empathie und Vertrauen – genau das leisten PersonenbetreuerInnen täglich, und als 24-Stunden-BetreuerInnen, bei den Menschen zu Hause in deren eigenen vier Wänden“, erklärt Janisch.
Gut leben im Grätzl versteht sich als Ergänzung zum klassischen Gesundheitssystem, bei dem es ja vor allem um Behandlung von Krankheiten geht. Bewegung, Ernährung und mentale Fürsorge sind zentrale Elemente, die dabei unterstützen, das eigene Wohlbefinden zu fördern und die Widerstandskräfte zu stärken. Die Salutogenese – die Wissenschaft von der Entstehung von Gesundheit – bildet dazu die theoretische Grundlage. Ziel ist es, Menschen zu befähigen, ihre Lebensqualität aktiv zu gestalten. „Wir setzen auf Gesundheitsvorsorge statt Behandlung – wer früh vorsorgt, lebt länger selbstbestimmt – das ist unser Ziel“, erklärt Janisch wie angewandte Lebens- und Sozialberatung jedem einzelnen am Weg zur Gesundheit helfen kann.

Das Qualitätssiegel des BGM steht für psychische Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Gesunde MitarbeiterInnen in leistungsstarken Betrieben!
Die Menschen verbringen einen großen Teil ihres Lebens am Arbeitsplatz. Um auch dort gesund zu bleiben, haben die Lebens- und SozialberaterInnen einen eigenen Beratungsansatz entwickelt: die Psychosoziale Organisationsberatung (PSOB). PSOB zielt darauf ab, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von MitarbeiterInnen am Arbeitsplatz zu fördern. Damit wird die Effizienz der Betriebe gestärkt und der unternehmerische Erfolg nachhaltig verbessert. „Mit der PSOB erhalten Unternehmen eine innovative Grundlage für ein effizienteres betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)“, erklärt der für die Wiener Lebens- und SozialberaterInnen zuständige Fachgruppenobmann Harald G. Janisch den Beratungsansatz.
Innovatives Gütesiegel
Janisch blickt dabei auf die Entstehungsgeschichte der PSOB zurück: „Unsere drei Berufsgruppen – also psychosoziale BeraterInnen, sowie sportwissenschaftliche & ernährungswissenschaftliche BeraterInnen – sind jene ExpertInnen, die den österreichischen Unternehmen eine optimale Beratung geben können, um das Ziel eines Gesunden Hauses der Arbeit (GEHA) zu erreichen. Um sie dabei methodisch zu unterstützen, hat die Fachgruppe das Konzept der Psychosozialen Organisationsberatung (PSOB) entwickelt.“
Für Unternehmen jeder Größe
Am Schluss eines solchen Prozesses erhalten die Betriebe als öffentlich tragbare Auszeichnung das BGM-Gütesiegel der Wiener Fachgruppe für Personenberatung und Personenbetreuung. „Die PSOB ist von ihrer Konzeption her für Unternehmen jeder Größe geeignet, von kleinen Unternehmen bis hin zu großen Konzernen. Schließlich ist die Verbesserung der Resilienz und Effizienz von MitarbeiterInnen für alle Unternehmen von existenzieller Bedeutung. Denn das gewährleistet langfristigen Erfolg im Betrieb“, hebt Janisch abschließend hervor.
