„Wir werden Österreich gegen Drohnen schützen“
Der Mann hinter dem „Aufbauplan 2032+“: Generalleutnant Bruno Hofbauer ist Planungschef des Österreichischen Bundesheeres.
Generalleutnant Bruno Hofbauer hat mit seinem Team Großes auf den Weg gebracht: Mit dem „Aufbauplan 2032+“ gab er dem Österreichischen Bundesheer im Jahr 2022 eine klare strategische Entwicklungsperspektive. Der Plan definiert, in welche Richtung sich die Streitkräfte und ihre Fähigkeiten in den kommenden Jahren nachhaltig entwickeln sollen – und bei der Umsetzung des Zehnjahresprogramms kommt man derzeit gut voran.
Herr Generalleutnant, das Bundesheer investiert derzeit in viele Bereiche. Wo ist das Geld am dringendsten nötig?
Generalleutnant Bruno Hofbauer: Einen einzelnen Bereich herauszugreifen, wäre falsch. Investitionen machen nur dann Sinn, wenn alle Fähigkeitsbereiche gemeinsam wachsen. Grundsätzlich kommen wir beim „Aufbauplan 2032+“ aber sehr gut voran: Von der Modernisierung der Ulan-Schützenpanzer und Leopard-Kampfpanzer über die Beschaffung von 225 neuen Pandur-Mannschaftstransportpanzern bis hin zum Battle-Management-System oder dem neuen Lufttransportsystem C390 konnten bereits zentrale Projekte umgesetzt werden.
Kritiker sagen, Österreich investiere zu viel in seine Streitkräfte – schließlich sei die Ukraine weit entfernt und keine Gefahr in Sicht.
Solche Einschätzungen verkennen die Realität. Ich erinnere an die jüngsten Worte von Dmitri Medwedew, der Österreich offen militärisch drohte. Er sprach davon, dass „die Einheiten des Österreichischen Bundesheeres in die Langstrecken-Einsatzpläne der russischen Streitkräfte einbezogen werden könnten“. Das zeigt deutlich: Dauerhafter Friede ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Europa befindet sich längst in einem hybriden Konflikt mit Russland, der weit über die Ukraine hinausreicht.
Teil dieses hybriden Krieges sind auch die zahlreichen Drohnensichtungen über europäischen Flughäfen, gezielte Luftraumverletzungen russischer Jets und zuletzt russische Drohnen über Polen.
Ganz genau. Deshalb ist die Sicherstellung der Luftverteidigungsfähigkeit von zentraler Bedeutung – sowohl mit neuen Kampfflugzeugen als auch durch den weiteren Ausbau der bodengebundenen Luftabwehr. Gerade die Drohnengefahr nehmen wir sehr ernst. Österreich wird sich in jedem Fall gegen diese Bedrohung schützen.
Wie konkret soll dieser Schutz aussehen?
Durch den Aufbau eines mehrschichtigen Luftverteidigungssystems, das vom Nächstbereich bis zur Long Range Air Defence reicht. Mit der Modernisierung der 35-Millimeter-Fliegerabwehrkanonen und der Beschaffung der Skyranger-Fliegerabwehrsysteme haben wir bereits wichtige Schritte dahingehend gesetzt – weitere werden zeitnah folgen.