Wer im Glashaus sitzt ... hat es gut

Zwei moderne Hütten mit Metalldach stehen in einem Wald.
Das Gourmetrestaurant „La Roseraie” in Modave in Belgien erweitert die Bettenkapazität. Zusätzlich zum Herrenhaus kommen nun die sogenannten „Shelters” hinzu – ungewöhnliche, von Laboratoire entworfene Unterkünfte aus Glas.

Seit Marie Trignon-Whymark das „La Roseraie” in Modave in Belgien führt, weht ein frischer Wind durch den Gourmet-Tempel. Nicht dass ihr Vater, Vincent Trignon, seine Sache schlecht gemacht hätte. 38 Jahre lang führte er das gut besuchte Restaurant auf dem historischen Anwesen „Domaine de la Roseraie”.

Zwei moderne, dreieckige Hütten stehen in einem lichten Wald.
Glashaus als Gästehaus – auf dem Anwesen Domaine de la Roseraie in Modave in Wallonien.
Ein modernes, dreieckiges Haus mit Glasfassade steht in einem Wald.
Vier Chalets mit Glas-Fassade sollen das Herrenhaus ergänzen, zwei davon existieren bereits.

Im Herbst 2020 übernahm seine Tochter die Chefhaube. Das alte Herrenhaus im Rosengarten wurde in ein Restaurant plus Hotel umgewandelt. Das kreuzförmige Gebäude steht auf einem Sockel und verfügt über drei Nebengebäude aus späterer Zeit. Nun sind am Waldrand insgesamt vier Chalets der Spitzenklasse geplant.

Herrenhaus im Rosengarten bekommt Zuwachs

Zwei dieser Chalets sind nach einem Entwurf des Studios Laboratoire bereits fertig. Seitdem ragen zwei Schrägdächer im Waldgrün hervor. Ein Pfad vom Herrenhaus von La Roseraie zum ehemaligen römischen Lager führt direkt an den Hütten vorbei. Diese sind durch die Bäume von der Umgebung abgeschirmt.

Zwei kleine, moderne Häuser mit Giebeldach stehen nachts in einem dunklen Wald.
Abends wärmt einen das Feuer im Holzofen.
Ein kleines, modernes Haus mit Giebeldach steht im dunklen Wald.
Als Vorbild diente ein Gewächshaus auf dem Gelände aus dem 19. Jahrhundert.

Die Gästehäuser grenzen an ein Natura 2000-Gebiet, das an das nahe gelegene Tal und eine ehemalige römische Befestigung anschließt. Die Natura 2000 Naturschutzgebiete sind ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union. Für sie gelten die Vorgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.

Zwei moderne, metallverkleidete Häuser stehen in einem lichten Wald.
Detailansicht eines modernen Gebäudes mit einer Fassade aus Glas und einem Metalldach vor einem Baum.
In diesem Glashaus kann man es gut aushalten.
Detailansicht eines modernen Gewächshauses mit transparenten Wänden im Garten.
Eine Außentreppe führt zu einem modernen Gebäude mit Glasfassade.
Die Fassade mit U-Profil-Glaselementen erzeugt einen besonderen Cocooning-Effekt.

Passenderweise nahm das Büro die Form eines bestehenden Gewächshauses aus dem 19. Jahrhundert, das sich auf dem Anwesen befindet, zum Vorbild. Die Chalets sind mit Glas verkleidet, um dieses ganz besondere Cocooning- und Naturerlebnis zu bieten.

Glashaus als leicht abbaubares Chalet

Die gläsernen Gästehäuser sind auf Pfählen installiert. So sei gewährleistet, dass die Umweltbelastung gering gehalten werde, heißt es. Zudem kann man sie leicht wieder abbauen. Während sie von außen besehen bewusst an Gewächshäuser erinnern, stehen bei der Inneneinrichtung Komfort und gediegene Optik im Vordergrund: Edle Holzschränke, mosaikgeflieste Badezimmer zeugen davon.

Ein Schlafzimmer mit einem großen Fenster und einem Holzeinbauschrank.
Ein Badezimmer mit dunklen Mosaikfliesen und einer Holztür.

Nächtigen kann man in den „Shelters” ab 165 Euro. Die Gäste können eines der saisonalen Fünf-Gänge-Menüs genießen, für das La Roseraie bekannt ist, bevor sie sich in die gemütlichen Hütten zurückziehen. Dort kann man beim Prasseln des Kaminfeuers den gelungenen Abend gemütlich ausklingen lassen.

Fassade mit drei-dimensionaler Glas-Geometrie

„Die Fassaden mit dem vorgefertigten, strukturierten U-Profil-Glas stellen durch das Material und die Form einen Dialog her – sowohl mit der historisch existenten Nutzungsart als auch mit der Umgebung”, erklärt der belgische Architekt Maxime Faniel von Laboratoire.

Laboratoire sieht sein Wirken als Weg, Kunst, Technologie und Humanismus miteinander zu verbinden. Man nutze die Architektur als Medium zwischen Beobachtung, Erfahrung und Experiment, in dem Realisierungen und theoretische Projekte zusammentreffen, um ökologische, urbane und soziale Fragen zu diskutieren. „Wir sind überzeugt von der beispielhaften Rolle der Architektur als positives politisches und soziales Zeugnis”, so ein Statement des belgischen Büros.

Text: Linda Benkö Fotos: Nicolas da Silva Lucas

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