Neuer Hotspot für grüne Ideen

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Nach Berlin bekommt Deutschland einen zweitenhochspezialisierten Innovations-Hotspot: DerEUREF-Campus Düsseldorf ist alsinternationales Schaufenster der Energie- und Mobilitätswende gedacht. Und als Ort, an dem kluge Köpfe gemeinsam grüne Ideen für die Zukunft entwickeln.

Architekt Reinhard Müller zählt zu jenen, die gute Ideen nicht nur haben, sondern auch verwirklichen.Und zwar sowohl was die Erhaltung historischer Schönheit betrifft, als auch in Sachen Innovation. So schaffte er es mit seiner „Stiftung Denkmalschutz Berlin“ Millionen für die Sanierung des Brandenburger Tors und des Strandbads Wannsee aufzubringen. Aber auch seine Visioneines Modellquartiersfür die klimaneutrale, Ressourcen schonende und intelligente Stadt von morgen trug Früchte: Um den stillgelegten Gasometer in Berlin Schöneberg entstand 2008 das „Europäische Energieforum“. Und dieser längst als EUREF-Campus Berlin bekannte Hotspot für grüne Ideen bekommt jetzt quasi „Nachwuchs“: Den zweiten EUREF-Campus in Düsseldorf.

Lösungen für machbare Energiewende

Die CO2-Klimaziele der deutschen Bundesregierung für das Jahr 2045 erfüllt der EUREF-Campus Berlin, wie es heißt, schon seit 2014. Wie in einem Real-Labor wirken vor Ort innovative Köpfe und Unternehmen aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Das Ziel: Lösungen und Konzepte, die beweisen, dass die Energiewende ebenso machbar wie finanzierbar ist. Ein Ziel, das auch im EUREF-Campus Düsseldorf an oberster Stelle stehen wird.

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Solarfassaden und viel Grün: So wird der EUREF-Campus Düsseldorf aussehen.

Errichtet wird das neue Düsseldorfer Nachhaltigkeits- und Innovationsquartier der EUREF AG unter der Regie von Implenia als Generalunternehmer. Mit einem Vertragsvolumen von rund 214 Millionen Euro und auf insgesamt etwa 105.000 Quadratmetern Fläche. Schon ab 2024 sollen dort Firmen, Start-ups und wissenschaftlichen Einrichtungen zu Energie, Mobilität, Umweltschutz und Klimaschutztechnik forschen, Zukunftsideen entwickeln und deren Umsetzung testen.

Nachhaltigkeit im Fokus

Eine Hi-Tech-Energiezentrale und die Nutzung erneuerbarer Energien sollen garantieren, dass auch dieser erste EUREF-Campus Nordrhein-Westfahlens die deutschen CO2-Klimaziele für 2045 von Anfang an erreicht. Vorgesehen sind zwei Gebäude mit 65.000 Quadratmetern Mietfläche.

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Die Nähe zu Flughafen, Bahn und Autobahn macht den Standort ideal. Es gibt einen direkten Zugang zu Bahnhof und SkyTrain mit Verbindung zum Airport-Terminal. Der Verkehrsknoten wird in den nächsten Jahren weiter ausgebaut. So ist etwa die Verlängerung der U81 in Planung. Auch ein neuer Radschnellweg soll am Campus-Areal entlangführen. Und das architektonische Konzept verspricht, eine einladende, Kreativität fördernde Anlage ins dicht vernetzte Umfeld zu setzen.

Think-Tank mit Indoor Garten

Gebaut wird in zwei Abschnitten, deren erster Mitte 2024 bezugsfertig sein wird. Das Gebäude – der grüne Innovationscampus – bekommt ein transparentes Solarglasdach, das die innen liegende Freifläche überspannt. Der so geschaffene Innenraum wird üppig bepflanzt.

Gutes Klima für Zukunftsdenker

Das Zusammenspiel von Vegetation, Dachkonstruktion und moderner Lüftungstechnik wird für gutes Klima sorgen. Die Luft für den Komplex wird nach einem neuartigen Verfahren ionisiert, ohne dass dabei Ozon entsteht. Unter den Mietern finden sich die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate, Schneider Electric, SPIE Deutschland & Zentraleuropa und die Klüh Service Management GmbH.

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Viel Raum für Kommunikation: Im neuen EUREF-Campus ist alles darauf ausgerichtet, Kreativität und Teamwork zu fördern.

Bauabschnitt Nummer zwei ist der Mobility Hub, dessen Fertigstellung für Mitte 2025 auf dem Plan steht. Er ist als Erprobungs- und Gründungsplattform für neue Mobilitätsformen konzipiert. Zugleich dient er allerdings auch als Umsteigeort für Berufspendler und Fluggäste.E-Mobility, Sharing-Modelle für E-Autos, E-Bikes, E-Roller sowie E-Scooter und autonomes Fahren können in diesem Trakt entwickelt und getestet werden. Auch an Antriebssystemen wie Hybrid und Wasserstoff sowie induktiven Lademöglichkeiten wird vor Ort geforscht werden.

„Proberaum“ für neue Transportmittel

Zudem soll der Mobility Hub des EUREF-Campus Düsseldorf mit einem besonderen Highlight aufwarten: Mit einemSkyport, einemStart- und Landeplatz für Flugtaxis und Lieferdrohnen.Zum illustren Mieterkreis dieses Komplexes zählen etwaInno2Grid, PEM Motion, H2 Mobility Deutschland sowie NEVOMO, die ihre Mobilitätskonzepte und -produkte hier weiterentwickeln und präsentieren werden.

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Spannendes Testgelände: Ein spezieller Skyport für Flugtaxis und Lieferdrohnen ist Teil des Konzepts.

Auch Event- und Veranstaltungsflächen stehen auf dem Plan. Außerdem wird ein vielfältiges Gastronomieangebot unter der Leitung von Star-Köchin Cornelia Poletto im EUREF-Campus Düsseldorf für kulinarische Genüsse sorgen.Den 3.500 Mitarbeitern und vielen Gästen werden mehrere Lokale, eine Bio-Bäckerei und ein Imbiss zur Verfügung stehen. Ebenso, wie ein Bio-Supermarkt und die Kaffee-Bar einer Düsseldorfer Rösterei.

Komfort mit Aussicht

Kernpunkt des Gastro-Angebots ist es, regionale Produkte und Spezialitäten zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Als „Sahnehäubchen“ gibt’s dazu den schönen Ausblick auf den Lichtenbroicher See. Schließlich soll in angenehmem Umfeld entspannt kommuniziert und eng zusammengearbeitet werden. Ein Ziel, dem insbesondere auch der Indoor Garten dient, der viel Raum für Teamarbeit und Entspannung bieten wird.

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Bio und regional im Vordergrund: Beim vielfältigen Gastro-Angebot ...
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... am EUREF-Campus führt Star-Köchin Cornelia Poletto Regie.

Hochmoderne Lüftungsanlagen für alle Bereiche werden den gesamten Campus durchgehend mit Frischluft versorgen. Staub wird durch herkömmliche mechanische Filterung mit verbesserter Wirkung eliminiert. Reinigung von Schadstoffen und Feinstaub sowie Neutralisierung des Kerosingeruchs erfolgt durch Ionisation.

Gesund durchatmen im EUREF-Campus

Mittels UV-C Bestrahlung, die bereits im EUREF-Campus Berlin zum Einsatz kommt, werden99,9 Prozent aller bekannten Viren aus der Luft gefiltert. Eine Errungenschaft, die nicht nur in Corona-Zeiten, sondern zum Beispiel auch in der Grippesaison eine wichtige Rolle spielt.

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Ein schönes Extra des EUREF-Campus Düsseldorf ist auch die 2006 zur Fußball-WM entworfene gläserne Event-Kuppel. Man kennt sie auch als „Jauch Kuppel“, weil Star-Moderator Günther Jauch 2011 darin seinen Polit-Talk startete. Damals stand das elegante Konstrukt, das jetzt nach Düsseldorf übersiedelt, noch im EUREF-Innovationsquartier Berlin.

Treffpunkt Glas-Pavillon

Mit seinem Fassungsvermögen von 600 Personen erfüllt es einen wichtigen Zweck: Die grüne Ideen-Zentrale soll schließlich eine Plattform für möglichst vielseitigen Austausch bieten. Und der Glaspavillon bietet den idealen Rahmen für Zusammenkünfte der Mieter der EUREF-Community mit Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

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Der Weg zum und vom EUREF-Campus Düsseldorf soll ebenso umweltfreundlich wie bequem gestaltet werden. Über Sharing-Modelle stehen E-Bikes und E-Kleinroller für die Fahrt zur Arbeit oder die „letzte Meile“ zur Verfügung. Alles vernetzt auf einer Quartiers-App.

E-Mobilität mit Doppelnutzen

Eine Tiefgarage mit 719 Stellplätzen gibt es obendrein. Und die Batterien der E-Autos bekommen eine zusätzliche Funktion: Die Ladestationen können bidirektional betrieben werden. Dabei dienen die angeschlossenen Autos zur Stabilisierung des gesamten Campus-Stromnetzes.

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Architekt und Initiator Reinhard Müller wird all dies wohl besonders freuen. Inzwischen Vorstandsvorsitzender der EUREF AG, kann er in Düsseldorf die strategische und inhaltliche Weiterentwicklung des Berliner EUREF-Campus wachsen sehen.

Ein ganzes Stadtquartier voller Ideen

Dass Co-Working-Centers und auf Kooperation ausgerichtete Anlagen für nachhaltige Innovationen aktuell auch andernorts en vogue sind, gibt ihm doppelt recht. An Größe und Möglichkeiten vergleichbare Projekte sind darunter indes kaum zu finden.

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Große Bühne für nachhaltige Lösungen zur Rettung des Planeten: Der neue EUREF-Campus Düsseldorf.

Zudem ist Müllers Idee, ein internationales Schaufenster der Energie- und Mobilitätswende zu errichten, wichtiger denn je. Vor allem, wenn es sich dabei um Stadtquartiere wie den EUREF-Campus Berlin und den neuen in Düsseldorf handelt. Also um Innovations-Hubs, in denen Lösungen für dringende Probleme unserer Zeit gesucht, getestet und nutzbar gemacht werden können.

Text: Elisabeth Schneyder Bilder: EUREF AG

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