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Helsinkis Airport wird total chillig

Das Architekturbüro ALA gibt dem Flughafen von Helsinki ein modernes Gesicht. Auf dem „Aukio” können die Fluggäste jetzt schon klanglich und visuell in die Weite der finnischen Landschaft eintauchen.

06/08/2020, 09:31 AM

Die Expansion des finnischen Airport-Terminals Vantaa in Helsinki geht hurtig weiter. 2016 fiel dafür der Startschuss. Alles begann mit dem Bau des Südpiers, dann kam der Westpier. Sukzessive schreiten die Erweiterungsarbeiten voran – bis ins Jahr 2023. Bis zu 20 Millionen Fluggäste jährlich können dann am Flughafen Helsinki begrüßt und abgefertigt werden, so das federführende Architekturbüro ALA.

Ein-Dach-Konzept

„Wir bauen den Flughafen unter dem ,Ein-Dach-Konzept‘ aus”, erklären die Projektleiter der Flughafenbetreibergesellschaft Finavia. Das bedeutet, dass die Dienstleistungen – anders als früher – in einem einzigen Gebäude, unter einem Dach, untergebracht werden. Die Wege bleiben so kurz, die Services leicht zugänglich.

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Befinden sich alle Betriebe unter einem einzigen Dach werde auch der Transferverkehr davon profitieren, heißt es. Wechseln von einem Gate zum anderen sei dann unkompliziert, da es nicht nötig sei, das Terminal zu wechseln.

90 Fußballfelder

In Summe wird um insgesamt 103.000 Quadratmeter erweitert – dies entspreche der Größe des Vergnügungsparks Linnanmäki in Helsinki, so die Finavia. Die Gesamtfläche des Terminals wird im Endausbau mehr als 250.000 Quadratmeter betragen.

Das renovierte Vorfeld plus Flugzeugabstellflächen und Rollwege umfasst sogar eine Gesamtfläche von 450.000 Quadratmetern – oder so viel wie 90 Fußballfelder.

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Mehr Effizienz

Die Erweiterungen wurden in Angriff genommen, um vor allem den erhöhten Bedarf an Flügen nach Asien decken zu können, heißt es bei den kooperierenden Experten von PES-Architects. Abflug- und Ankunftsbetrieb sind dann voneinander getrennt und die Sicherheitskontrolle ist zentral in der Mitte des Neubaus platziert.

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„Das Design betont die Gleichwertigkeit zwischen ankommenden und abfliegenden Passagiere”, heißt es bei ALA Architects. Beiden Ebenen wurde bei der Planung und Gestaltung gleich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die großen Öffnungen der oberen Ebene, die die Abflughalle ist, verbinden sie optisch mit der unteren Halle.

Eislaufbahn im Winter

Bei der Gestaltung des Vorplatzes wurden Lösungen für die Grundstücksentwässerung berücksichtigt: Im Sommer kann damit ein Becken gefüllt werden, das sich im Winter in eine öffentliche Eislaufbahn verwandelt. Die Treppen um den Platz herum dienen gleichzeitig als Sitzgelegenheiten.

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Eine Etage nur für E-Autos

2020 ist das Jahr der Baustellen: Im Herbst wird das neue Parkhaus eröffnet. Es wird dann 1.800 Stellplätze bieten – eine ganze Etage ist den E-Autos gewidmet. Und die Wände der Parkhallen werden mit Solarpaneelen verkleidet sein.

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Die Erweiterung von Terminal 2 bringt eine Umgestaltung der Abfertigungshalle, des Sicherheitskontrollbereichs sowie der Gepäckabgabe. Die Eröffnung findet schrittweise bis 2022 statt. Für Finavia bedeutet die Modernisierung eine Gesamtinvestition von einer Milliarde Euro.

Audiovisuelles Erlebnis

Bei der Planung der Passagierbereiche werden finnische Materialien und Dekorlösungen berücksichtigt. Viel Holz strahlt Wärme und Behaglichkeit aus. Ganz besonders sticht der neue „Aukio“ hervor. Das finnische Wort heißt auf deutsch so viel wie Quadrat, Platz oder Lichtung. Er verbindet den Süd- mit dem West-Pier.

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Verschiedene Licht- und Klanglandschaften wechseln mit den Jahreszeiten und machen das Verweilen in den Lounges zu einem entspannenden Erlebnis. Dank des 75 Meter breiten und zwei Meter hohen Video-Panoramas können die Reisenden klanglich und visuell in die weite finnische Landschaft eintauchen.

Das klingende Polarlicht

Zu hören ist unter anderem das Polarlicht, das hörbare Geräusche erzeugt, gleich einem Knistern oder Zischen.

ALA Architects hat sich auf anspruchsvolle öffentliche und kulturelle Gebäude, einzigartige Renovierungsprojekte, Stationsdesign und Masterplanung spezialisiert. Das in Helsinki ansässige Büro wurde 2005 von Juho Grönholm, Antti Nousjoki, Janne Teräsvirta und Samuli Woolston gegründet.

Die rund 45 Architekten, Innenarchitekten, Studenten und Mitarbeiter repräsentieren 14 Nationalitäten. Jüngste abgeschlossene Projekte von ALA sind der Neubau des Stadthotels Courtyard by Marriott Tampere, die Zentralbibliothek Oodi in Helsinki sowie die Renovierung der finnischen Botschaft in Neu Delhi.

Text: Linda BenköRenderings, Fotos: VIZarch, ALA, PESArk, Finavia

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