Hast Du Töne!
Gleichsam wie ein wertvolles Instrument in seinem Koffer eingebettet wird die neue Konzerthalle in Ostrau liegen. Der Siegerentwurf von Steven Holl Architects und Architecture Acts sieht eine ovalähnliche Skulptur mit einer freitragenden Spitze aus Zink und Glas vor. Diese scheint wie über das bestehende Kulturhaus zu gleiten.
Futuristische Konzerthalle in Ostrava
Das bisherige Kulturhaus in Ostrau wurde im Geist des modernen Klassizismus errichtet. Der futuristische Konzertsaal wird das weiterhin bestehende Gebäude aus den 1950er-Jahren ergänzen.
Für perfekte wohltemperierte Stimmungen sorgt die Zusammenarbeit aus Architekturbüro, Bauingenieurskunst seitens Silman-Bauingenieure und der akustischen Expertise von Nagata Acoustics.
Henning Larsen ausgestochen
Steven Holl Architects und Architecture Acts konnten sich im internationalen Wettbewerb für die neue Konzerthalle im tschechischen Ostrava unter anderem gegen Henning Larsen Architects aus Dänemark und dem französischen Büro AS Architecture Studio durchsetzen.
Von außen sieht das Gebäude mit seiner rundlichen Form wie ein Gehäuse aus Glas und Zink für ein kostbares Instrument aus, das darin gut verstaut und aufgehoben ist. Innen wird es der Janáček Philharmonie Ostrava eine neue Heimat bieten.
Im Bauch des Konzertsaals mit viel Ahornholz und Beton werden 1.300 Personen Platz finden. Das Auditorium genießt im hinteren Teil des Zinkbaus den Blick auf den Park – gleichzeitig ist man durch die Anordnung vom städtischen Verkehrslärm abgeschirmt. Die zugespitzte, verglaste Eingangshalle mit dem Foyer wird über dem Vorplatz des historischen Kulturhauses freitragend gebaut.
Der in Zusammenarbeit mit Nagata Acoustics entworfene Innenbereich gestaltet sich in Anlehnung an die theoretischen Schriften des tschechischen Komponisten Leoš Janáček über Umgangssprache und Sprachmelodie als Ursprung von Melodie und Rhythmus in der Musik.
Die Kosten für den Konzertsaal sollen laut Medienberichten bei umgerechnet gut 60 Millionen Euro liegen. Sie werden auf Stadt, Region und das tschechische Kulturministerium aufgeteilt. Bis Ende 2023 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Schon seit Jahrzehnten geplant
Die Stadt Ostrava war bereits seit mehreren Jahrzehnten bestrebt, einen Konzertsaal mit perfekter Akustik und ausreichend Platz für das Publikum und die Bedürfnisse der Janáček Philharmonie zu bauen. Das 1954 gegründete Philharmonische Orchester wurde nach dem tschechischen Komponisten Leoš Janáček benannt. Er starb im Jahr 1928 in der mährischen Stadt.
Text: Linda Benkö
Renderings: Steven Holl Architects
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